Ministerin Karliczek will Suche nach Corona-Impfstoff beschleunigen

Reuters · Uhr

Berlin (Reuters) - Die Bundesregierung will die Entwicklung eines Corona-Impfstoffes beschleunigen.

Bei der laufenden Ausschreibung von 750 Millionen Euro Fördergeld soll auch Wert auf verschiedene Forschungsansätze gelegt werden, sagte Forschungsministerin Anja Karliczek in einem am Freitag veröffentlichten Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters. Es gebe in Deutschland Forscher, die schon sehr weit seien, sagte sie in Anspielung etwa auf die Firmen Curevac und Biontech sowie das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung. "Denen wollen wir helfen, in der Entwicklung schneller zu werden, ihnen beim Aufbau großer klinischer Studien zu helfen und auch die Produktionskapazitäten aufzubauen", erläuterte die Ministerin. Beide Punkte gelten als entscheidend bei der Entwicklung eines Impfstoffes, nach dem angesichts der Verbreitung des Corona-Virus in der Welt fieberhaft geforscht wird. Biontech hatte am Mittwoch eine klinische Wirksamkeitsstudie mit bis zu 30.000 Teilnehmern angekündigt.

"Wichtig ist für uns, dass wir verschiedene Technologien fördern", betonte die CDU-Politikerin. In Deutschland werde etwa nach einem Impfstoff mit der sogenannten mRNA-Technologie und einem mit der Vectortechnologie geforscht. Die Förderausschreibung sei aber ausdrücklich technologieoffen. "Wenn es verschiedene Technologien gibt, ist das für uns auch ein Kriterium, das wichtig sein kann", fügte sie hinzu. Hintergrund ist die Unsicherheit, welche Technologie am Ende erfolgreich zur Entwicklung eines Impfstoffes führt. China hat etwa bereits fünf potenzielle Impfstoffe in der klinischen Erprobungsphase, die auf einer anderen technologischen Plattform entwickelt wurden.

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