Morgan Stanley: Deutlicher Gewinnrückgang im ersten Quartal – Aktie vorbörslich trotzdem im Plus
Das US-Geldhaus Morgan Stanley hat im ersten Quartal wegen eines schwächeren Finanzmarkthandels deutlich schlechter verdient. Im Vergleich zum Vorjahr fiel der Überschuss um neun Prozent auf 2,4 Milliarden Dollar (2,1 Mrd Euro), wie der Goldman-Sachs-Rivale am Mittwoch in New York mitteilte. Die Erträge sanken um sieben Prozent auf 10,3 Milliarden Dollar.
Handelssparte und Investmentbanking schwächeln
Nach starken Ergebnissen im Vorjahreszeitraum fielen die Einnahmen in der Handelssparte, wo besonders das Geschäft mit Aktien schwächelte, deutlich geringer aus. Auch im Investmentbanking – der Beratung und Betreuung bei Börsengängen und Wertpapierausgaben – gab es starke Einbußen. Die Geschäfte in der Vermögensverwaltung stagnierten. Damit zeichnet sich ein ähnliches Bild ab, wie bei den beiden US-Konkurrenten Goldman Sachs und der Citigroup, die ebenfalls in diesen Sektoren mit Problemen zu kämpfen haben.
Bankchef James Gorman sprach von „soliden Ergebnissen“, auch wenn es ein langsamer Jahresauftakt gewesen sei. Obwohl weiterhin Risiken bestünden, hätten sich die Finanzmärkte aber inzwischen erholt. Auch bei Anlegern kamen die Zahlen, die trotz der Geschäftseinbußen über den Erwartungen der Wall-Street-Analysten lagen, zunächst gut an. Die Aktie reagierte vorbörslich mit deutlichen Kursgewinnen von über 2 Prozent.
US-Bankensektor liefert gemischtes Bild
Morgan Stanley war die letzte der sechs großen US-Investmentbanken, die ihre Quartalszahlen veröffentlicht hat. Insgesamt präsentierte sich im amerikanischen Bankensektor nach dem ersten Jahresviertel ein eher gemischtes Bild: Während JPMorgan, die Bank of America und Wells Fargo die Erwartungen der Analysten in Sachen Umsatz und Gewinn übertroffen haben, haben Goldman Sachs und die Citigroup ihre Prognosen verfehlt. Mit Morgan Stanley als letzter mit von der Partie stehen drei positive Ergebnisse drei negativen gegenüber.
Am Dienstag zeigte sich bereits ein führender Analyst der Citigroup gegenüber dem Nachrichtensender CNBC skeptisch, ob in diesem Jahr überhaupt noch bessere Ergebnisse aus dem Bankensektor zu sehen sein werden. Die anhaltende Niedrigzinspolitik der FED und auch der EZB lastet schwer auf den Banken und bietet ihnen keinen wirklichen Spielraum, die eigenen Gewinnmargen beispielsweise bei der Kreditvergabe zu erhöhen.
(onvista/dpa-AFX)
(Anzeige)
DAS WICHTIGSTE DER BÖRSENWOCHE – IMMER FREITAGS PER E-MAIL
Zum Wochenende die Top Nachrichten und Analysen der Börsenwoche!
Titelfoto: Ken Wolter / Shutterstock.com