Neue Produktionsstätte soll Impfstoff-Produktion in Afrika befeuern

dpa-AFX · Uhr

JOHANNESBURG (dpa-AFX) - Afrika baut seine Impfstoffproduktion von aktuell weniger als einem Prozent mit einer neuen Anlage in der südafrikanischen Touristenmetropole Kapstadt aus. Als Beginn einer neuen Ära würdigte Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa am Mittwoch die Eröffnung der Produktionsstätte, die bis zum Jahr 2025 rund eine Milliarde Impfstoffe für den gesamten Kontinent herstellen will.

Zugleich soll sie nach dem Willen ihrer Gründer auch für einen Wissenstransfer sorgen. Dahinter steckt das kalifornische NantWorks-Konglomerat, das auf Medizintechnologie spezialisiert ist. Die NantSA-Anlage soll nicht nur Impfstoffe zum Schutz vor dem Coronavirus, sondern auch vor anderen Krankheiten, wie Malaria, Tuberkulose, Gelbfieber oder HIV erforschen und herstellen.

"Unser Ziel ist es, eine Industrie und nicht nur eine Produktionsstätte aufzubauen", sagte der hinter dem Projekt stehende US-Mediziner und Milliardär Patrick Soon-Shiong, der als Jugendlicher in Südafrika aufgewachsen ist. Auch Ramaphosa betonte, die neue Produktionsstätte werde dem gesamten Kontinent zugute kommen.

Die Afrikanische Union (AU) plant, bis 2040 bis zu 60 Prozent aller auf dem Kontinent benötigten Vakzine vor Ort herzustellen. Für diese Zwecke gründete die AU im Vorjahr die Afrikanische Medizin-Agentur (AMA). Länder wie Südafrika, Ägypten, Marokko, Senegal und Ruanda sind mit entsprechenden Projekten Vorreiter.

Auch Kenia und Nigeria wollen in naher Zukunft in die Impfstoffherstellung einsteigen. Als wichtiger Schritt beim Aufbau einer kontinentalen Impfstoffproduktion gilt auch die Gründung der Afrikanischen Medizin-Agentur (AMA). In Afrika haben gerade mal 11 Prozent der Bevölkerung eine vollständige Grundimmunisierung gegen das Coronavirus./rek/DP/jha

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