Nikola Corp.: Nächster Rückschlag für Tesla? – GM steigt bei Wasserstoffspezialisten ein – Nikola-Aktie hüpft kräftig in die Höhe

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Tesla-Aktionäre haben es aktuell nicht einfach. Das viele Experten mahnend den Finger heben und vor der viel zu hohen Bewertung warnen, hat den Kursverlauf zuletzt nicht gestört. Jetzt wurde das Tesla-Papier aber eben nicht in den S&P aufgenommen und nur einen Tag später vermeldet Konkurrent Nikola, dass der renommierte Autobauer General Motors beim Wasserstoffspezialisten mit einer Beteiligung von 11 Prozent einsteigt. Während die Aktie von Tesla vorbörslich mit einem Minus von rund 10 Prozent kämpft, schickt der Einstieg von GM das Papier von Nikola über 30 Prozent in die Höhe. Alle, die sich bislang fragten, wann beginnt der US-Wasserstoffspezialist mit dem Bau einer Produktionslinie für den Wasserstoff-SUV Badger, bekommen heute ihre Antwort:

GM baut den Badger

Die über 100 Jahre alte amerikanische Auto-Ikone geht einen großen Schritt in Richtung Zukunft / Wasserstoff. General Motors steigt nicht nur bei Nikola Motors ein, sondern wird auch bis Ende 2022 den Badger, einen Elektro-Pickup mit Wasserstoff-Brennstoffzellen, bauen. Beide Seiten versprechen sich von dem Deal Einsparungen und Zuwächse im Milliardenbereich. Nikola greift bei SUV-Badger auf die Batterie & Wasserstofftechnik von GM zurück. Der etablierte amerikanischen Autobauer dringt so in ein für ihn völlig neuen Markt vor. Beide Seiten versprechen sich von dem Deal eine glänzende Zukunft.

„Keine bessere Parterschaft vorstellen“

„Wir könnten uns keine bessere Partnerschaft vorstellen“, sagte Nikola-Gründer und Executive Chairman Trevor Milton. „Durch den Zusammenschluss erhalten wir Zugang zu getesteten Produkten von GM für alle unsere Programme: Die Ultium-Batterietechnologie von General Motors und ein produktionsbereites Brennstoffzellenprogramm im Wert von mehreren Milliarden Dollar. Nikola erhält sofort jahrzehntelanges Lieferanten- und Fertigungswissen, einen geprüften und getesteten serienreifen EV-Antrieb, erstklassiges Engineering und Investorenvertrauen.“

„Kosten für Batterien senken und Rentabilität steigern“

„Diese strategische Partnerschaft mit Nikola, einem branchenführenden Disruptor, setzt den breiteren Einsatz der brandneuen Ultium-Batterie- und Hydrotec-Brennstoffzellensysteme von General Motors fort“, sagte Mary Barra, Vorstandsvorsitzende von General Motors. „Wir bauen unsere Präsenz in mehreren hochvolumigen EV-Segmenten aus und bauen gleichzeitig Skaleneffekte auf, um die Kosten für Batterien und Brennstoffzellen zu senken und die Rentabilität zu steigern. Darüber hinaus ist die Anwendung der elektrifizierten Technologielösungen von General Motors auf die Schwerlastklasse von Nutzfahrzeugen ein weiterer wichtiger Schritt, um unsere Vision einer emissionsfreien Zukunft zu verwirklichen. “

Schlecht für Tesla – GM will auch Trucks produzieren

Die Vereinbarung mit Nikola erweitert die Nutzung der Brennstoffzellentechnologie durch General Motors auf den Sattelzugmaschinenmarkt der Klasse 7/8 und stellt eine großvolumige Kommerzialisierung seines führenden Hydrotec-Brennstoffzellensystems dar und ergänzt den batterieelektrischen Antrieb des Unternehmens. Damit wird GM wohl auch in Zukunft schwere Trucks mit Elektro- und Wasserstoffantrieb bauen und somit auch auf diesem Gebiet, zusammen mit Nikola, Tesla ein wenig das Leben schwerer machen.

Aktie nicht unbedingt hinterherlaufen

Mit dem heutigen deutlichen Kurssprung ist das Papier von Nikola wieder in dem Bereich seines Allzeithochs. Allerdings bleibt weiterhin zu beachten, dass der US-Wasserstoff-Spezialist bislang kein einziges Fahrzeug auf der Straße hat und weiterhin von der Fantasie lebt, dass im kommenden Jahr in Ulm die ersten E-Trucks in Zusammenarbeit mit Iveco vom Band laufen und jetzt auch bis Ende 2022 den Badger zusammen mit GM baut.

Bis alles soweit ist, kann noch viel passieren. Daher sollten Anleger mit einem Neueinstieg erst einmal warten, bis sich die Euphorie rund um den Einstieg von GM gelegt hat.

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Von Markus Weingran

Foto: Homepage Nikola

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