Nordex: „Risiken sollten nun mehr als eingepreist sein“ – Macquarie-Analyst sieht gewaltiges Potenzial in der Aktie

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Die australische Investmentbank Macquarie ist nach dem Kursverfall der Nordex-Aktie inzwischen wieder positiv gestimmt. Analyst Keegan Kruger verwies dafür auch auf das starke zweite Quartal des Herstellers von Windkraftanlagen und stufte das Papier in einer am Montag vorliegenden Studie von „Underperform“ auf „Outperform“ hoch. Das Kursziel hob er zugleich von 13,66 auf 14,50 Euro an und sieht nach dem aktuellen Kursanstieg von rund 3 Prozent nun noch weiteres Potenzial von etwas mehr als 55 Prozent.

„Risiken sollten eingepreist sein“

„Nordex bleibt ein Spiel mit dem Risiko“, schrieb Kruger. Nachdem die Aktie seit ihrer Aufnahme in sein Bewertungsportfolio im April allerdings um fast 40 Prozent absackte und die Telefonkonferenz zu den jüngsten Quartalszahlen optimistisch war, „sollten die Risiken nun mehr als eingepreist sein“. Wieder gestiegene Auftragseingänge im ersten Halbjahr 2019 und ein wieder höheres Produktivitätsniveau in allen Fertigungsanlagen sollten zuversichtlich stimmen.

Der Experte sieht daher vor allem in den Jahren 2020 und 2021 wieder erhebliches Aufwärtspotenzial für die Absatzmengen von Nordex. Er hob daher seine Schätzungen für das Ergebnis je Aktie im kommenden Jahr um 14,3 Prozent an und für das folgende Jahr um 3,8 Prozent.

Vorsichtig bleibt er jedoch mit Blick auf den Handelskonflikt zwischen den USA und China. Dieser dürfte dazu beitragen, dass die Ergebnisse von Windturbinen-Herstellern kurz- bis mittelfristig schwankungsanfällig blieben. Gemäß der Einstufung „Outperform“ rechnet Macquarie mit einer Rendite von mehr als 10 Prozent.

Die Aktie konnte am Montag nach der positiven Einschätzung durch Macquarie ein Kursplus von über 5 Prozent verzeichnen und nähert sich mit einem momentanen Wert von 9,57 Euro wieder dem zweistelligen Bereich.

Commerzbank-Studie sieht Windenergie-Branche mit Chancen

In Deutschland schwächelt der Ausbau der Windenergie, aber weltweit ist die Lage für die Branche nach Einschätzung der Commerzbank sehr viel günstiger. Für die Windenergie an Land sei in den kommenden zehn Jahren mit einem jährlichen Zubau von ungefähr 60 Gigawatt zu rechnen, heißt es in einer Analyse zur bevorstehenden Fachmesse Husum Wind, die am Montag in Hamburg vorgelegt wurde. Das wären mehr als 17 000 Windräder mit einer Kapazität von 3,5 Megawatt, die Jahr für Jahr weltweit neu errichtet werden – allerdings unter regionalen Schwankungen wegen politischer Veränderungen. Etwa die Hälfte der neuen Windräder entsteht in Asien.

Auf See werden künftig nach Prognose der Commerzbank deutlich mehr Windkraftwerke gebaut. Der Markt wächst demnach um 15 Prozent jährlich von 4,3 Gigawatt 2018 auf 19,1 Gigawatt 2028. Das wären dann jährlich 1900 Großanlagen mit 10 Megawatt Leistung, wie sie gegenwärtig für den Offshore-Markt entwickelt werden. „Es ist ein Muss für alle Akteure im Markt, sich international aufzustellen, um im Ausland neue Märkte zu erschließen und kostengünstiger produzieren zu können“, sagte Berthold Bonanni, Leiter der Commerzbank-Bereichs Energie.

Große Wachstumsmärkte wie China und Indien sind für europäische Unternehmen kaum zugänglich, aber die Commerzbank sieht Chancen in Ländern wie Taiwan, Südkorea und Japan, ebenso wie in Südamerika. In vielen Märkten sichern Windparks ihre Erlöse, indem sie langfristige Verträge mit Industrieunternehmen als Abnehmern schließen. Die Commerzbank ist einer der großen Finanzierer von Erneuerbaren Energien in Deutschland und auch international in dem Geschäft aktiv.

(onvista/dpa-AFX)

Titelfoto: TimSiegert-batcam / Shutterstock.com

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