Öl: Tiefster Stand seit über sechs Monaten – Ölpreis im Bärenmarkt
Nach der Talfahrt in den vergangenen Tagen ist der Ölpreis am Freitag weiter gefallen. Erstmals seit dem 10. April 2018 fiel der Preis für Nordseeöl unter die Marke von 70 US-Dollar. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete im Mittagshandel 69,61 Dollar; 1,04 Dollar weniger als noch am Donnerstag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 95 Cent auf 59,72 Dollar.
Öl im Bärenmarkt
Die Ölpreise fallen damit den zehnten Tag in Folge, was seit Anfang Oktober einen Einbruch um über 20 Prozent ergibt. Fachleute sprechen deshalb von einem „Bärenmarkt“. Hauptauslöser war, dass die USA ihr Ölembargo gegenüber Iran wesentlich schwächer umsetzen als erwartet. Wichtigen Abnehmern iranischen Rohöls werden großzügige Ausnahmen erteilt. Befürchtungen einer Ölknappheit haben sich deshalb in einen erwarteten Erdölüberschuss gedreht.
Erdölkomitee denkt über Förderkürzung nach
„Offensichtlich versuchen die Marktteilnehmer, die Schmerzgrenze der Ölproduzenten auszutesten und diese zu einer Angebotsreduktion zu zwingen“, kommentierten die Rohölexperten der Commerzbank die jüngsten Kursverluste. Tatsächlich trifft sich am Wochenende in Abu Dhabi das Erdölkomitee des Opec-Plus-Verbunds. Der Verbund aus dem Ölkartell Opec und anderen großen Produzenten soll Bloomberg zufolge auch über eine Förderkürzung diskutieren.
Die Commerzbank geht von einem weiteren Preisrückgang aus, wenn Signale für eine Rücknahme der jüngsten Produktionsausweitung ausbleiben sollten.
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OnVista/ dpa-AFX
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