Oh Schreck! Zieht dieser Großinvestor jetzt bei Royal Dutch Shell etwa die Reißleine?

Fool.de · Uhr

Die Aktie von Royal Dutch Shell hatte es in den vergangenen Wochen und Monaten nicht leicht. Erst belastete das schwächere operative Abschneiden im zweiten Quartal des aktuellen Geschäftsjahres. Zudem gerät die Aktie auch durch die sinkenden Ölpreise immer mal wieder unter Druck. Eine Auswirkung des Handelskonfliktes, denn immerhin schüren die hierdurch bedingten konjunkturellen Ängste auch die Gefahr, dass die Nachfrage nach Öl abnehmen könnte.

Wie nun zum Wochenbeginn berichtet wird, könnte ein Großinvestor zudem kurz davorstehen, sich von seinen Anteilen an dem britisch-niederländischen Öl- und Erdgasriesen zu trennen, neben weiteren Ölaktien wohlgemerkt. Schauen wir im Folgenden einmal, was Investoren diesbezüglich wissen sollten und ob man sich weiter sorgen sollte.

Norwegischer Staatsfonds vor Neuausrichtung

Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, möchte der Norwegische Staatsfonds sich nun wohl von weiteren Beteiligungen aus dem Ölbereich trennen. Insgesamt seien rund 95 Unternehmen von dieser Entscheidung betroffen, die nicht namentlich genannt werden. Allerdings ist es wahrscheinlich, dass auch die Aktie von Royal Dutch Shell zu diesem Kreis gehört. Momentan ist die Aktie des britisch-niederländischen Öl- und Erdgasmultis schließlich die sechstgrößte Beteiligung, über die dieser Staatsfonds verfügt.

Der Grund für den Verkauf hängt jedoch nicht damit zusammen, dass das Investmentteam nicht mehr an die Aussichten der Unternehmen aus diesem Bereich glaubt, denn gerade Öl- und Erdgasaktien besitzen schließlich besonders häufig zuverlässige Dividendenhistorien, die dem Ziel des Fixed Income des Staatsfonds Rechnung tragen können. Nein, es handelt sich hierbei im Endeffekt um eine politische Entscheidung und infolge dessen der Abkehr von eher schmutzigen Aktien aus diesem Bereich hin zu saubereren, grüneren Bereichen aus der erneuerbaren Energie.

Wie ebenfalls berichtet wird, seien Aktien in einem Umfang von rund 5,4 Mrd. US-Dollar von diesem Schritt betroffen, wovon ein nicht unerhebliche Anteil entsprechend der Gewichtung von Royal Dutch Shell natürlich auf den britisch-niederländischen Konzern entfallen könnte. Dennoch brauchen sich Investoren meiner Meinung nach nicht über einen solchen Schritt zu sorgen.

Es ist bloß ein kleiner Teil der Aktien

Denn wie ein Blick auf die Größenverhältnisse offenbart, handelt es sich lediglich um einen kleineren Anteil an Royal Dutch Shell. Der britisch-niederländische Öl- und Erdgasmulti wird momentan schließlich mit einem Börsengewicht in Höhe von 227 Mrd. US-Dollar bewertet. Selbst wenn Aktien in einem Umfang von 1 oder 2 Mrd. US-Dollar an dem Konzern verkauft werden, dürfte das lediglich geringe Auswirkungen auf den Kursverlauf dieser Dividendenperle haben.

Operativ hat ein solcher Schritt, wie immer, wenn sich ein Ankerinvestor trennt, keinerlei Auswirkungen. Zumal es sich hierbei, wie gesagt, nicht um eine Entscheidung des Investmentteams des Fonds gegen Royal Dutch Shell handelt, sondern um einen politischen Willen, der nun eher zu erneuerbaren Energien tendiert. Auch das mildert meines Erachtens die Tragweite dieser Entscheidung gegen die Öl- und Erdgasaktie sowie prinzipiell gegen Royal Dutch Shell empfindlich ab.

Eigentlich bleibt daher vom Grundsatz her alles beim Alten und die Öl- und Erdgasbranche besitzt immer noch die gleichen Chancen und Risiken wie im Vorfeld dieser Nachricht. Möglicherweise ist das die Quintessenz dessen, was man als Investor hiervon mitnehmen sollte.

Kühlen Kopf bewahren!

Für den Moment könnte es sich daher für Investoren anbieten, einen kühlen Kopf zu bewahren. Die aktuelle Entscheidung des Norwegischen Staatsfonds hat keinerlei operative Gründe, und auch wenn es daher möglicherweise kurstechnisch rummelig wird, bleibt hier alles beim Alten. Möglicherweise besteht lediglich die Möglichkeit, die eine oder andere Öl- und Erdgasaktie nun ein wenig günstiger zu bekommen. Angesichts der hohen Diversifikation des Staatsfonds mit über 9.000 verschiedenen Unternehmen dürften die Auswirkungen auf einzelne Aktien jedoch eher begrenzt sein.

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Vincent besitzt Aktien von Royal Dutch Shell. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2019

Foto: Getty Images

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