onvista-Börsenfuchs: Bleibt bescheiden und erwartet nicht zu viel!

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr

Hallo Leute! „Bullen bleiben am Ruder“ und „Stimulus keeps the party going“ - zwei typische Headlines von Analysten zum Wochenauftakt, frühmorgens. Also bleibt der Dax erst mal auf Nordkurs. Dabei zeigte er freilich zunächst keinen Schwung. Das gilt auch für die Konjunktur. Neben den Hoffnungsnachrichten der vergangenen Woche hat auch die jüngste Außenhandelsstatistik die Bullen angetrieben: Die deutsche Exportwirtschaft hat im Juli überraschend zugelegt. Unsere Warenausfuhren stiegen im Vergleich zum Vormonat um 0,7 Prozent, wie das Statistische Bundesamt heute mitteilte. Marktteilnehmer hatten hingegen im Mittel einen Rückgang um 0,5 Prozent erwartet. Ein weiterer Beleg für die „konstruktive Haltung“ der Anleger, die bereit sind, jedes Pluszeichen aus dem Börsenumfeld für neue Käufe zu nutzen.

Vorsicht, meine Freunde, mich überzeugt das noch nicht! Es sind ja auch nur Monatszahlen. Dazu gibt es nämlich andere Indikatoren, die eigentlich Euphoriebremsen sein müssten. So bleibt die konjunkturelle Lage in Euroland momentan angespannt, meldeten vorhin die Verhaltensforscher von Sentix, deren Konjunktur-Gesamtindex schwach bleibt. Die wirtschaftliche Lage in Euroland ist weiter angespannt, wird betont. Euroland ist nicht weit von einer Rezession entfernt, eine Trendwende noch nicht in Sicht. Auch der mittags veröffentliche OECD-Indikator versprüht nicht gerade Optimismus: Demnach dürfte das Wachstum in den größten Volkswirtschaften in den kommenden Moinaten weiter nachlassen, vor allem in Ami-Land und im Euroraum - speziell bei uns in Deutschland.

Wahrscheinlich würden diese Nachrichten von den Börsianern gar nicht besonders beachtet, wäre da nicht die Sitzung der EZB mit anschließender Pressekonferenz am Donnerstag. Die geldpolitische Entscheidung der Währungshüter wird an den Finanzmärkten bekanntlich seit Wochen gespannt erwartet. Sollte jedoch keine kraftvolle Lockerung kommen, gibt es mehr als nur lange Gesichter im Aktienhandel geben. Wird dagegen die Börse von den Währungshütern nicht enttäuscht, bedeutet das nicht zwangsläufig weiter steigende Kurse. Also vorsichtig bleiben!

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