onvista-Börsenfuchs: Die drei Fragezeichen der Anleger

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr

Hallo Leute! Die Medien feiern ein besonderes Jubiläum: 50 Jahre ist die erste Mondlandung her. Ich kann mich noch erinnern, wie aufgeregt wir damals den „… großen Sprung der Menschheit“ verfolgt haben. Eine gelungene historische Landung. Heute fragen sich  Börsenexperten (und solche, die es werden wollen), ob es den Verantwortlichen gelingen  wird, eine „weiche Landung“ des seit mehr als 120 Monaten (!) anhaltenden Konjunkturzyklus in Ami-Land zu erreichen - das wäre dann hoffentlich die Ausgangslage für einen erneuten Aufschwung. In den vergangenen Wochen freuten sich die Anleger schon über erste, vorsichtige Anzeichen einer Stabilisierung. Inzwischen sind die die Wirtschaftsdaten der Amis wieder undurchsichtig, weil gegensätzlich.

Starkes Beispiel: Die fünf größten Ami-Banken haben im zweiten Vierteljahr so klotzig verdient wie nie zuvor in einem Quartal (unsere Banken können neidisch werden!). Dank an die Fed, denn die seit 2015 steigenden Zinsen kamen den amerikanischen Instituten bei ihren Erträgen aus dem Kreditgeschäft zugute. Doch mit dem Ausblick auf bald wieder sinkende Leitzinsen verdunkeln sich die Ertragsaussichten für das weitere Geschäftsjahr. Analysten werden vorsichtiger: „Im Investmentbanking und im Aktienhandel gingen die Erträge bereits zurück. Die vielen Unsicherheiten rund um Handel und Geopolitik belasten das Geschäft zusätzlich, da sich Investoren in einem solchen Umfeld eher zurückhalten.“

Aber abgesehen von den Banken wären die angekündigten Zinssenkungen für den Gesamtmarkt wie ein Doping. Nicht nur Börsen-Bullen freuen sich über die jüngsten geldpolitischen Entspannungssignale im Ausland - in der abgelaufenen Woche waren es die Zentralbanken von Korea, Indonesien und Südafrika. Sollten zusätzlich die Fed und irgendwann danach auch die EZB an der Zinsschraube drehen, könnte das einen Multiplikatoreffekt nach sich ziehen, dem sich weitere internationale Zentralbanken in naher Zukunft anschließen dürften. Die billige Liquidität könnte Aktien weiter begünstigen, deren Kursschwankungen relativ niedrig halten und den Konjunkturzyklus abermals verlängern. Von der Wall Street wird mir heute dazu folgendes gemeldet: Zwar verbuchten Geldmarktfonds in der ersten Juli-Woche Nettomittelzuflüsse von 42 Milliarden Dollar, doch Investoren scheinen sich allmählich zu positionieren. Der Anteil der Bären ist in der abgelaufenen Woche von 43 auf 27 Prozent geschrumpft, während der Anteil der Bullen von 22 auf 34 Prozent gewachsen ist.

Vorsicht, meine Freunde, denn kurzfristig ist alles möglich. Kommende Woche gibt es wieder jede Menge Unternehmensberichte und Konjunkturindikatoren, die das Stimmungsbarometer beeinflussen können. Die Profis haben momentan drei Seelen in ihrer Brust: Was machen die Notenbanken und wann? Wann wird der internationale Zoll-Zoff beendet? Wie entwickeln sich Weltwirtschaft und Unternehmensgewinne? Wer von Euch die Antworten schon kennt (Scherz), sollte jetzt kaufen oder verkaufen …

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