onvista-Börsenfuchs: Gold statt Geld

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Hallo Leute! Ist das nicht irre?  In unserem lahmen Germanien wird ein parteipolitischer Aufstand gegen die müde Merkel angezettelt, gleichzeitig wird auf der anderen Seite des großen Teichs der mächtigste Mann der (westlichen) Welt von seinen Uno-Kollegen ausgelacht. Ach ja, ich weiß, es gibt rund um den Globus viel Schlimmeres. Umso öfter sei auch an dieser Stelle auf die verrückten Trends unserer Welt hingewiesen, die gefährlich sind. Nehmt Euch ein paar Tageszeitungen zur Brust und verdaut dann die negativen Headlines - voll schwer, da hilft kein Magenbitter. Ihr werdet sehen. Gestern hatte ich ein telefonisches Wiedersehen, also ein Wiederhören, mit einem internationalen Banker. Nach einer halben Stunde Smalltalk mit großer Übereinstimmung nur noch ein Thema: Der beginnende Zerfall von Demokratie und Weltordnung.

Was könnte das für die Geldanlage bedeuten? Erst mal nix. Dass Aktien das sinnvollste Investment sind und bleiben, ist vor allem auf die anhaltend niedrigen Zinsen und die gute Konjunktur zurückzuführen. Deshalb Aktien weiterhin ganz langfristig sparen oder ganz kurzfristig traden. Wer aber sein Depot nicht noch weiter vergrößern will und von Hause aus total vorsichtig bis ängstlich ist, möge sich ganz auf edles Metall konzentrieren.

Ich kann gut nachvollziehen, wenn manche von Euch, meine Freunde, aus politischen und wirtschaftspolitischen Gründen an unserer Zukunft zweifeln. Und vor einer großen Katastrophe mit politischem Wandel und wirtschaftlichem Kollaps gäbe es höchstwahrscheinlich einen Börsencrash, weil die Finanzmärkte alles vorweg zu nehmen versuchen. Also: Auf Gold zu setzen, kann kein Fehler sein - selbst wenn die große Weltkrise ausbleibt (was ich hoffe). Bitte nur physisches Gold kaufen (kleine, voll reine Münzen und Barren). Und zum wiederholten Mal: Kümmert Euch nicht um den Einstiegspreis! Die Goldpreisentwicklung in der jüngeren Vergangenheit war alles andere als ein Brüller. 1.200 oder wieder 1.300 oder eher 1.100 Dollar je Feinunze - interessiert nur am Rande.

Ausländische Analysten verweisen u. a. auf den starken Dollar, der aktuell noch den Einfluss der Türkei-Krise auf Gold überlagert. „Wir glauben jedoch, dass die türkische Krise symptomatisch für einen größeren Trend ist, der Gold letztendlich zugutekommen wird“, sagt Joe Foster, Portfoliomanager und Stratege für die Gold-Fonds von VanEck. „Nach Jahren der monetären Misswirtschaft und Überschuldung durch niedrige Zinsen und reichlich Liquidität ist die Türkei vermutlich nur der erste Dominostein, der kippt.“

Vielleicht. Aber es gibt ja noch viel größere Weltprobleme. Deshalb könnte die Zeit näher rücken, wenn Gold das bessere Geld wird. Keine Angst, meine Freunde, aber intensivere Wachsamkeit ist angesagt!

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