onvista-Börsenfuchs: Kein Bock auf Börse

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Hallo Leute! Momentan (ich betone: momentan) haben die meisten Anleger keinen Bock auf Börse. Dafür gibt es klare Hinweise, nicht nur die Kursentwicklung selbst. Andererseits wird die Kohle lieber ausgegeben als in Aktien angelegt. Kann man gut nachvollziehen. Vor allem die politischen Sorgen sind über Nacht nicht verflogen.

Aufgrund der unsicheren Konjunkturaussichten wird die Ami-Notenbank bei der heute Abend anstehenden Zinssitzung keine Veränderung vornehmen, glauben die meisten Analysten. Das wäre schon mal gut für die Börse. Mehr noch: Nach einer Serie von Erhöhungen wird sogar über eine ganzjährige Pause spekuliert. Daher werden die internationalen Finanzmarktakteure heute ganz genau hinhören, welche Hinweise  Fed-Chef Jerome Powell für den weiteren geldpolitischen Kurs geben wird - er sieht nach eigener Aussage „keinen Grund zur Eile auf dem Weg zu höheren Zinsen“.

Auch Chartisten bleiben vorsichtig, haben mir vorhin folgendes geschrieben: Chart- und markttechnisch befindet sich der Dax weiterhin im übergeordneten Abwärtsmodus. Erst ab Kursen oberhalb der 11.600 kann dieser verlassen werden. So richtig Entwarnung kann man auch erst beim Zurückerobern der 200-Tage-Linie vermelden - diese verläuft aktuell bei 12.021 Zählern. Na ja, bis dahin ist noch ein Stück weit.

Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass ein Großteil der deutschen Privatanleger auch weiterhin unbeständige Märkte erwartet. Etwa drei Viertel der Befragten befürchten sogar, dass die Schwankungen an den Börsen in Zukunft noch steigen werden. Und so sind sich rund zwei Drittel der Befragten einig, dass es im aktuellen Umfeld derzeit zu unsicher ist, an der Börse zu investieren. Immerhin ist im Kreis der befragten Anleger klar, dass Spareinlagen keine Alternative darstellen.

Konsumieren statt investieren, ist das aktuelle Motto. Die Nürnberger GfK hat dies heute bestätigt: Die Stimmung der Verbraucher zeigt zu Jahresbeginn ein für das Konsumklima positive Entwicklung. Einkommenserwartung und Anschaffungsneigung können ihr ohnehin hohes Niveau noch einmal übertreffen. Dagegen werden die generellen konjunkturellen Aussichten zum vierten Mal in Folge weniger optimistisch eingeschätzt. Kommentieren die Wirtschaftsforscher: Die Schere zwischen den Konjunktur- und Einkommensaussichten geht auch zu Jahresbeginn weiter auseinander. Die Verbraucher lassen sich bislang nicht durch die Konjunktureintrübung in ihrer Konsumneigung beeinträchtigen. Die anhaltend gute Beschäftigungssituation in Verbindung mit steigenden Einkommen sorgen dafür, dass die Verbraucher bereit sind, weiter Geld auszugeben. Zumal auch die Alternative zum Konsum, das Sparen, weiterhin nicht attraktiv ist. Im Gegenteil, aufgrund der Konjunktureintrübung ist es durchaus möglich, dass die Europäische Zentralbank die Geldschleusen wieder stärker öffnet. Dies würde den Druck auf die Zinsen wieder verstärken.

Das glaub ich zwar nicht. Doch bleibt die Geldpolitik auf absehbare Zeit eine wichtige Stütze für den Aktienmarkt. Bleibt cool, meine Freunde!

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