onvista-Börsenfuchs: … Niemand-blickt-durch-Modus (Fortsetzung)

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr

Hallo Leute! Im Westen nix Neues. Man könnte auch das Gegenteil behaupten. Lage und Aussichten sind jedenfalls Interpretationssache. Nach wie vor. Allerdings sieht es so aus, als würde sich bei unseren Vordenkern vorsichtige Zuversicht durchsetzen. Mein Bauchgefühl (zugegeben, das hat nicht immer recht) ist noch nicht so bullisch. Deshalb heute eine kurze Fortsetzung des Niemand-blickt-durch-Themas. Übrigens: Es gibt dazu viel mehr Fragen als klare Antworten - deshalb braucht man heutzutage das Fragezeichen so oft wie schon lange nicht mehr.

Die aktuellen Konjunkturanalysen sollte man zwei- bis dreimal lesen - ob Ihr dann wisst wo’s langgeht, meine Freunde, kann nicht garantiert werden. Der Internationale Währungsfonds (IWF) befürchtet einen noch stärkeren Einbruch der Weltwirtschaft wegen der Corona-Krise als bislang angenommen. Die Rezessionsprognose für dieses Jahr wird wahrscheinlich noch verschärft. Und: Es gibt eine „tiefgreifende Unsicherheit” über den Pfad der Erholung. Diese Wirtschaftskrise ist laut IWF-Darstellung globaler und auch sonst anders als frühere Krisen, da der Dienstleistungssektor sowohl in den Industrie- als auch in den Schwellenländern stärker betroffen ist als die Industrie.

Die Fed (= Notenbank der Amis) hat ihre Auffassung bekräftigt, dass die konjunkturelle Entwicklung in der Corona-Krise von hoher Unsicherheit gekennzeichnet ist. Produktion und Beschäftigung lägen weit unter ihrem Vorkrisenniveau, sagte der Fed-Chef Powell vor einem Parlamentsausschuss. Die Unsicherheit über die Stärke und Dauer der konjunkturellen Erholung sei erheblich. Allerdings hätten zuletzt einige Indikatoren auf eine Stabilisierung, in einigen Bereichen sogar auf eine leichte Belebung hingedeutet.

Heute kommt das Essener RWI-Institut mit der These, dass bei uns der Höhepunkt der Corona-Krise überwunden ist. Schon für den Sommer wird dank der schrittweisen Lockerungen und der massiven finanzpolitischen Impulse eine konjunkturelle Erholung erwartet. Die Stärke der Erholung wird aber maßgeblich von der weiteren Entwicklung der Pandemie in Deutschland und dem Rest der Welt abhängen.

Vor lauter Lockerungsübungen bei uns und in vielen anderen Ländern wird in der öffentlichen Meinung offenbar verdrängt, dass die internationalen Pandemie-Statistiken teilweise noch oder wieder furchterregend sind! Derweil streiten Virologen, andere Mediziner und Pharma-Fuzzies munter (angefeuert von den Medien) über Chancen und Risiken der Virusbekämpfung (zweite Welle?) sowie über den mutmaßlichen Zeitpunkt einer Impfstoffeinführung.

Ich bekräftige lieber meinen Appell, meine Freunde: Seid als Anleger weiter wachsam und vorsichtig - und bleibt vor allem gesund!

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