onvista-Börsenfuchs: Wenn’s um Euer Geld geht …

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr

Hallo Leute! Wieviel Kohle könnt Ihr im nächsten Jahr ausgeben? Logo, eine voll wichtige Frage. Und die neueste Statistik dazu liest sich wie ein kleiner Trost, nachdem einem die aktuellen Inflationszahlen und -prognosen seit Monaten dicke Striche durch die Rechnungen machen können. Jetzt also die neue GfK-Studie zur Kaufkraft der Deutschen 2022.

Auch die wird nämlich steigen, und zwar rein rechnerisch auf 24.807 Euro pro Kopf. Das ist ein deutliches Plus gegenüber dem Vorjahr von nominal 4,3 Prozent und 1.013 Euro mehr pro Kopf. Nebenbei bemerkt: Leider kapieren viele Bundesbürger bis heute noch nicht, was „Kaufkraft“ für sie bedeutet. Fragt mal Eure Kumpels, ob sie den Unterschied zwischen nominal und real kennen. Denn nominale Kaufkraft bedeutet, wieviel für Konsumausgaben, Wohnen, Freizeit oder Sparen zur Verfügung stehen. Unter der Kaufkraft versteht man also das „nominal“ verfügbare Nettoeinkommen der Bevölkerung inklusive staatlicher Transferzahlungen wie Renten, Arbeitslosen- und Kindergeld. Wie viel vom nominalen Kaufkraftzuwachs „real“ (also tatsächlich) übrigbleibt, hängt allerdings davon ab, wie sich 2022 die Verbraucherpreise entwickeln werden.

Laut GfK-Studie wird die Kaufkraft 2022 erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie wieder deutlich ansteigen. So haben die Deutschen pro Kopf rechnerisch über 1.000 Euro mehr für ihre Ausgaben und zum Sparen zur Verfügung als im vergangenen Jahr. Dieses Wachstum stützt sich einerseits auf steigende Löhne in vielen Branchen, zum anderen aber auch - nachdem es letztes Jahr keinen oder nur einen minimalen Anstieg gab - auf eine Erhöhung der Renten. Außerdem wird im nächsten Jahr von Nachholeffekten in der Produktion und Wirtschaft sowie dem Zurückgehen der pandemiebedingten Logistikprobleme ausgegangen, was zu einer Erhöhung der Kaufkraft führt.

Bei den deutschen Bundesländern gibt es 2022 eine Rangänderung im Vergleich zum Vorjahr: Mit einer Pro-Kopf-Kaufkraft von 23.313 Euro schiebt sich Brandenburg mit einem minimalen Vorsprung am Saarland vorbei auf den neunten Platz. Unangefochtener Spitzenreiter unter den Bundesländern ist nach wie vor Bayern: Im Freistaat stehen den Einwohnern im Schnitt 26.936 Euro pro Kopf für Ausgaben und zum Sparen zur Verfügung, womit die Kaufkraft der Bayern knapp 9 Prozent über dem Landesdurchschnitt liegt.

Noch einmal, meine Freunde: Diese an sich positiven Zahlen ändern nichts an der großen Bedeutung der Teuerungsentwicklung im kommenden Jahr. Bekanntlich gibt es in Fachkreisen die große Sorge, dass der unerwartet starke Anstieg der Inflationsraten nicht nur vorübergehend ist, sondern auch länger andauernd wird. Unsere Zentralbanker befürchten das nicht und beruhigen uns. Kommen die Verbraucherpreise aber tatsächlich 2022 in den erträglichen Bereich von 2 bis 3 Prozent zurück?

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