Porsche: Pläne für neue Hochleistungsbatterie? ++ Shop Apotheke: Wachstum bleibt hoch ++ Grenke: Corona belastet

onvista · Uhr

In den USA sollen alle Erwachsenen ab dem 19. April einen Corona-Impftermin vereinbaren können. „Vom 19. April an ist jeder Erwachsene in jedem Staat, jeder Erwachsene in diesem Land berechtigt, sich in die Schlange zu stellen, um eine Corona-Impfung zu bekommen“, sagte Präsident Joe Biden am Dienstag im Weißen Haus. „Keine verwirrenden Regeln mehr. Keine verwirrenden Einschränkungen mehr“, fügte Biden hinzu.

Mit der Aufhebung der Staffelung sei die Hoffnung verbunden, dass mehr Menschen schneller geimpft werden, hatte die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, zuvor bei ihrer täglichen Pressekonferenz gesagt. Die US-Regierung rechne weiterhin damit, bis Ende Mai genügend Impfstoff für alle Erwachsenen vorrätig zu haben.

Vom Impferfolg der Amerikaner sollten in einigen Monaten andere Länder profitieren, kündigte Biden an. Er hoffe, dass die USA vor dem Ende des Sommers über mehr Impfstoff als nötig verfügten, um anderen, armen Ländern zu helfen. Solange die Impfung nicht überall auf der Welt verfügbar und das Virus noch nicht in allen Ländern besiegt sei, „sind wir nicht komplett sicher“, sagte Biden.

Seit Bidens Amtsantritt am 20. Januar wurden nach Angaben des Weißen Hauses bereits mehr als 150 Millionen Impfdosen verabreicht. Insgesamt – also inklusive der Wochen vor Bidens Start – wurden landesweit nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDC mehr als 167 Millionen Impfdosen gespritzt. Mehr als 75 Prozent der über 65-Jährigen haben mindestens eine Impfung erhalten.

Ursprünglich hatte Biden die Bundesstaaten angewiesen, Impfstoffe bis spätestens 1. Mai für alle Erwachsenen freigeben zu lassen. Mehrere Bundesstaaten – wie etwa New York – haben die Staffelung nach Impfgruppen bereits aufgehoben oder dafür einen Termin unabhängig von der Ankündigung des Weißen Hauses bekanntgegeben.

Dax: Verhaltener Start

Kurz nach dem Handelsstart legte der Dax am Mittwoch um 0,06 Prozent auf 15.221,13 Punkte zu. Für den MDax der mittelgroßen Werte ging es um 0,26 Prozent auf 32.550,84 Punkte hoch. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50  gab zugleich um moderate 0,11 Prozent auf 3966,19 Punkte nach.

Am Vortag war der Dax, getrieben von starken US-Wirtschaftsdaten, erstmals über die Marke von 15 300 Punkten geklettert. An diesem Mittwoch nun wird sich das Interesse der Investoren nach dem europäischen Handelsschluss auf das Protokoll der US-Notenbank-Sitzung von Mitte März richten. Erhofft werden mehr Erkenntnisse zu den recht lockeren geldpolitischen Signalen der Notenbanker. Denn diese stehen laut Experten ein Stück weit im Kontrast zu den guten Konjunkturperspektiven, die eigentlich eine etwas straffere Geldpolitik erwarten ließen.

Shop Apotheke: Wachstum bleibt weiter hoch

Der Online-Arzneimittelhändler ist mit deutlichen Zuwächsen ins neue Jahr gestartet. Der Umsatz legte nach vorläufigen Berechnungen um 22,5 Prozent auf 284 Millionen Euro zu, wie das im MDax gelistete Unternehmen am Mittwoch in Venlo mitteilte. Die Zahl der aktiven Kunden erhöhte sich in den ersten drei Monaten um eine halbe Million auf 6,8 Millionen und lag damit 1,8 Millionen höher als ein Jahr zuvor. Während die Erlöse in der Region Deutschland, Österreich und Schweiz nur um 15 Prozent zulegten, sprangen sie in Belgien, Frankreich, Italien und den Niederlanden um insgesamt 71 Prozent nach oben.

Für das laufende Jahr peilt Unternehmenschef Stefan Feltens weiterhin ein Umsatzplus von rund 20 Prozent oder mehr an. Vom Umsatz sollen 2,3 bis 2,8 Prozent als bereinigter Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) beim Unternehmen hängen bleiben. Seine endgültigen Quartalszahlen will das Unternehmen am 6. Mai veröffentlichen.

Porsche: Kooperation für neue Hochleistungsbatterien?

Der Sportwagenbauer Porsche treibt seine Planungen für ein Joint Venture mit anderen Partnern zur Herstellung von Hochleistungsbatteriezellen voran. Das Bundeskartellamt führt ein zu diesem Zweck geplantes Gemeinschaftsunternehmen derzeit auf seiner Website in einer Liste laufender Fusionskontrollverfahren auf. An der Firma mit dem Namen Cellforce Group mit Sitz in Tübingen sollen demnach neben Porsche auch die Fraunhofer-Ausgründung Custom Cells aus Itzehoe in Schleswig-Holstein sowie der Stuttgarter Softwareentwickler P3 Group beteiligt sein. Porsche wollte sich auf Anfrage im Detail weder zum Stand der Dinge noch zu den Planungen äußern. Bis wann mit einer Freigabe durch das Kartellamt zu rechnen ist, blieb ebenfalls offen.

Dem Vernehmen nach will Porsche über die Kooperation in Tübingen Hochleistungsbatteriezellen für spezielle Sonderfahrzeuge – etwa im Bereich des Motorsports – herstellen lassen. Für seine Elektro-Serienmodelle kauft das Unternehmen anderswo Batteriezellen ein.

Kurz & knapp:

Ryanair: Die Corona-Krise hat Europas größten Billigflieger im abgelaufenen Geschäftsjahr voraussichtlich nicht ganz so tief in die roten Zahlen gerissen wie gedacht. Die Fluggesellschaft rechnet für die zwölf Monate bis Ende März jetzt mit einem Verlust von 800 bis 850 Millionen Euro, wie sie am Mittwoch in Dublin mitteilte. Bisher war das Management von einem Minus von 850 bis 950 Millionen Euro ausgegangen. Eine sinnvolle Prognose für das neue Geschäftsjahr bis Ende März 2022 ist aus Sicht der Konzernführung um Ryanair-Chef Michael O’Leary derzeit nicht möglich. Das Management gehe von einem Ergebnis nahe der Gewinnschwelle aus. So rechnet Ryanair jetzt nur noch mit einem Passagieraufkommen am unteren Ende der bisher genannten Prognosespanne von 80 bis 120 Millionen Fluggästen. Denn wegen des langsamen Impf-Fortschritts in der Europäischen Union werde sich das Geschäft erst im Hochsommer erholen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr war die Zahl der Ryanair-Passagiere wegen der Pandemie und der deshalb verhängten internationalen Reisebeschränkungen von 149 auf 27,5 Millionen eingebrochen.

Grenke: Der wegen seiner Bilanzierung in der Kritik stehende Leasingspezialist Grenke hat im ersten Quartal auch wegen der Corona-Pandemie deutlich weniger Neugeschäft verbucht als im Vorjahr. Das Leasing-Neugeschäft sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um gut 46 Prozent auf 365,8 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch in Baden-Baden mitteilte. Die Marge gemessen am Deckungsbeitrag stieg dagegen im Vergleich zum Vorjahr leicht an auf 19,5 Prozent (18,2% Vorjahr). Dies sei auf den Fokus auf das profitable Small-Ticket-Geschäft zurück zuführen. Als „Small-Tickets“ werden Leasing-Verträge im Volumen zwischen 500 und 25 000 Euro bezeichnet. Zum Stand der Untersuchungen bezüglich der Kritik an der Bilanzierung rechnet Grenke bald mit Neuigkeiten. Aktuell laufen die Prüfungen durch die von der BaFin mandatierte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Mazars sowie der parallelen Jahresabschlussprüfung durch KPMG noch. Grenke erwarte den Abschluss der Prüfungen sowie das Testat des Konzernjahresabschlusses in den kommenden Wochen, hieß es. Vor diesem Hintergrund beabsichtigt Grenke, am 30. April die Geschäftsjahreszahlen 2020 – gegebenenfalls auch vor Erteilung des Testats – zu veröffentlichen.

Synlap: Der Labordienstleister will an die Frankfurter Börse. Die Notierung im Prime Standard und erster Handelstag dürften im zweiten Quartal erfolgen, teilte das Unternehmen am Mittwoch in München mit. Der genaue Termin sei von der Entwicklung des Marktumfeldes abhängig. Bei dem Börsengang strebt Synlab einen Bruttoerlös von 400 Millionen Euro an. Mit dem Geld sollen unter anderem Schulden abgebaut werden. Das Angebot werde sowohl neu ausgegebene Aktien aus einer Kapitalerhöhung sowie Anteile aus dem Bestand der Altaktionäre umfassen. Bereits Mitte Februar wurde am Markt darüber spekuliert, dass der jetzige Besitzer, die Beteiligungsgesellschaft Cinven, das Unternehmen nach Ostern an die Börse bringt. Grund dafür ist die in der Corona-Pandemie hohe Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistern unter Investoren. Synlab war 2015 aus der Fusion der beiden Labordienstleister Labco und Synlab hervorgegangen. Das Unternehmen mit Sitz in München beschäftigt derzeit nach eigenen Angaben rund 20 000 Mitarbeiter und setzte 2020 mehr als 2,6 Milliarden Euro um.

IBU-tec: Der Dienstleister für thermische Verfahrenstechnik wird sich an drei geförderten Forschungsprojekten zur Weiterentwicklung innovativer Batteriematerialien beteiligen. Ziel der Förderprojekte ist es, neue Batteriematerialien für E-Mobilität sowie für stationäre und weitere industrierelevante Anwendungen zu entwickeln. Die IBU-tec-Gruppe nutzt damit ihre starke Marktposition sowie ihr Know-how im Bereich Batteriematerialien, um neue Stoffkombinationen und Anwendungsbereiche zu erschließen. Durch die Teilnahme an der Forschungsgruppe wird IBU-tec auch die Entwicklung eigener Batterieprodukte vorantreiben. Partner der Forschungsprojekte sind u. a. die renommierte Fraunhofer-Gesellschaft, die TU Braunschweig sowie einige bekannte Industrieunternehmen, beispielsweise aus der Automobilbranche.

Redaktion onvista / dpa-AFX

Foto: BalkansCat / shutterstock.com

onvista-Ratgeber: In Gold-ETCs und Gold-ETFs investieren – so einfach geht’s

Neueste exklusive Artikel