Positive Signale im Handelsstreit und Brexit – Hoffnung treibt die Märkte wieder in die Höhe – Kommt eine „Risikorallye“?

onvista · Uhr

An den Märkten ist die Hoffnung zurückgekehrt. Durch die positiven Signale im Handelssteit und auch bei den Brexit-Verhandlungen konnten die Börsen heute wieder ordentlich an Boden gut machen, der Dax ist bis zwei Stunden nach Handelsbeginn um satte 1,85 Prozent auf 12.382 Punkte gestiegen. Auch der M- und SDax konnten Gewinne holen, wenn auch nicht ganz so stark wie der Leitindex. An den europäischen Märkten sah es ähnlich aus, genau wie bei den Indikationen der US-Börsen, sowie an den asiatischen Märkten, die alle teils weit über 1 Prozent im Plus notieren. Vor allem das britische Pfund konnte sich stark erholen und notiert derzeit gegenüber dem Euro mit 0,7 Prozent im Plus, der Euro wiederrum konnte um 0,1 Prozent gegenüber dem Dollar aufwerten. Der erneute Zwischenfall im Nahen Osten hat, bis auf steigende Ölpreise, den Märkten bisher keine neuen Sorgenfalten beschert.

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Selbst ein Zwischendeal könnte für Erleichterung sorgen

Anklang fanden bei den Investoren vor allem die positive Äußerungen des US-Präsidenten Donald Trump zum Verlauf der Handelsgespräche mit China. Die Verhandlungen liefen „wirklich gut“, sagte er. „Aktuell sieht es ganz danach aus, als könne ein ‚Mini-Deal‘ abgeschlossen werden“, sagte Expertin Thu Lan Nguyen von der Commerzbank. Sie stellt zwar den Charakter eines echten Erfolgs in Frage. „Was zählt, ist, dass ein solches Teil-Abkommen eine weitere Runde von Zollerhöhungen verhindern dürfte“, so die Expertin.

Teil eines Interimsdeals könnte laut Medienberichten ein Währungspakt sein, um wieder für mehr Ruhe in den Devisenmärkten zu sorgen, sowie Zugeständnisse der Chinesen, wieder mehr Agrarprodukte zu kaufen. Im Gegenzug könnten die USA die weiteren angekündigten Zölle verschieben oder sogar ganz weglassen.

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„Auch wenn wir nur eine Pause bekommen, denke ich, dass das sehr gut sein wird. Ich denke, es wird eine große Erleichterung für die Märkte sein, daher denke ich, dass wir eine Risikorallye erleben werden “, sagte beispielsweise auch Robin Brooks, Geschäftsführer und Chefökonom am Institute of International Finance, am Freitag gegenüber dem Nachrichtendienst CNBC.

Auch beim Brexit gibt es überraschend positive Signale

Börsenexperte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners sieht „Optimismus an allen Fronten“, zumal es auch Fortschritte in den Brexit-Gesprächen gebe. Nach einer angedeuteten Annäherung zwischen Großbritannien und Irland berät am Freitag die Europäische Union über Chancen auf einen Kompromiss mit London. „Die Wahrscheinlichkeit für einen geordneten Brexit Ende Oktober war in den vergangenen Monaten nie höher als aktuell“, so Altmann.

Nach überraschenden Fortschritten im Brexit-Streit haben Großbritannien und die Europäische Union am Freitag beraten, ob doch noch rechtzeitig vor dem Austrittstermin am 31. Oktober ein Abkommen vereinbart werden kann. EU-Unterhändler Michel Barnier traf am Morgen in Brüssel den britischen Brexit-Minister Stephen Barclay. Anschließend wollte Barnier die 27 bleibenden EU-Staaten informieren (12.30 Uhr).

Erwartet wird eine Entscheidung, ob sich intensive Verhandlungen vor dem EU-Gipfel Ende nächster Woche lohnen. Das geschieht nur, wenn sie erfolgversprechend sind. Andernfalls dürfte nur noch debattiert werden, ob und wie das Brexit-Datum 31. Oktober noch einmal verschoben wird.

Am Donnerstag waren der britische Regierungschef Boris Johnson und sein irischer Kollege Leo Varadkar einer Lösung deutlich näher gekommen. Ein Deal bis zum 31. Oktober sei noch möglich, sagte Varadkar nach einem mehr als zweistündigen Gespräch mit Johnson in der Nähe von Liverpool. Zugleich wies er darauf hin, dass noch etwas schiefgehen könnte.

Der Präsident des Europäischen Rates, Donald Tusk, sagte, er habe „vielversprechende Signale“ erhalten, dass ein Brexit-Deal möglich sei, nachdem die beiden Führungskräfte des Vereinigten Königreichs und Irlands ihren Optimismus verkündet hatten.

onvista-Redaktion/dpa-AFX

Titelfoto: Travis Wolfe / Shutterstock.com

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