Rekordwachstum der US-Wirtschaft etwas stärker als gedacht

Reuters · Uhr

Washington (Reuters) - Das Rekordwachstum der US-Wirtschaft im Sommer ist noch etwas stärker ausgefallen als bislang angenommen.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs von Juli bis September auf das Jahr hochgerechnet um 33,4 Prozent, wie das Handelsministerium am Dienstag mitteilte. Bislang war es von einem Anstieg um 33,1 Prozent ausgegangen. Im Frühjahr war die weltgrößte Volkswirtschaft wegen der Corona-Krise noch um 31,4 Prozent eingebrochen und damit so stark wie nie zuvor. Insbesondere der private Konsum legte im vergangenen Quartal wieder deutlich zu. Dennoch blieb die Wirtschaftsleistung um 3,5 Prozent unter ihrem Vorkrisenniveau von Ende 2019.

Neuen Schwung könnte die weltgrößte Volkswirtschaft durch das nach monatelangem Ringen zwischen Republikanern und Demokraten vereinbarte 900 Milliarden Dollar schwere Corona-Hilfspaket bekommen. Es sieht unter anderem Einmalhilfen von 600 Dollar pro Person vor sowie eine erhöhte Arbeitslosenhilfe von 300 Dollar wöchentlich, die allerdings auf maximal elf Wochen begrenzt ist.

Ökonomen zufolge werden die Hilfen die Konjunktur anschieben. "Mit dem neuen Programm erhält die US-Wirtschaft im ersten Quartal noch einmal einen kräftigen Impuls", sagte Commerzbank-Ökonom Christoph Balz. "Anschließend sollten die Fortschritte bei der Impfung den Aufschwung weiter vorantreiben. Wir sehen uns in unserer Prognose bestätigt, dass die USA trotz der steigenden Neuinfektionen nicht in eine zweite Rezession abgleiten."

In den vergangenen Wochen hatte sich angesichts der anhaltenden Corona-Welle eine Verlangsamung der wirtschaftlichen Erholung abgezeichnet. Insbesondere der schwächelnde Arbeitsmarkt ist eine große Herausforderung für den künftigen US-Präsidenten Joe Biden und dessen Finanzministerin in spe, die frühere Notenbankchefin Janet Yellen.

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