Rocket Internet: Deutschlands komplizierteste Erfolgsbilanz

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Die Pandemie hat beeindruckend unterstrichen, dass internetbasierten Geschäftsmodellen die Zukunft gehört. Neben den Giganten aus dem Silicon Valley haben auch einige Heimatgewächse das Leben im Lockdown leichter gemacht, und dabei ohnehin schon vorhandene Konsumtrends noch verfestigt.

Bei Zalando kann man sich mit ein paar Klicks neu einkleiden, HelloFresh erspart den Gang in den Supermarkt und Delivery Hero macht sogar noch das Kochen überflüssig. Diese drei Berliner Unternehmen sind nicht nur bei Konsumenten beliebt, ihre florierenden Geschäfte machen sich auch bei ihren Aktien bemerkbar: Die Zalando-Aktie hat sich seit dem Börsengang 2014 mehr als vervierfacht, genauso wie Delivery Hero seit seinem Börsengang 2017. Auch bei HelloFresh war der Börsenstart 2017, und hat sich für Anleger mit circa einer Verachtfachung der Aktie sogar noch mehr gelohnt.

Dieses innovative Unternehmenstrio hat aber noch etwas gemeinsam. Sie hatten alle wichtige Starthilfe der Startup-Schmiede Rocket Internet. Man könnte nun meinen, dass bei so viel Erfolg der unterstützten Unternehmen, auch Rocket Internet selbst ein voller Erfolg ist.

Hier wird es kompliziert. Rocket Internet hat eine ganze Reihe starker Unternehmen unterstützt. Nach langer Skepsis und viel Häme kann man mittlerweile recht sicher sagen, dass deren Geschäftsmodelle ziemliche Volltreffer sind, und dass die Neugründungen Deutschlands Unternehmenslandschaft reicher und innovativer gemacht haben.

Als Unternehmen selbst ist Rocket Internet aber eigentlich eine große Enttäuschung geworden. Mit viel Optimismus ging das Unternehmen 2014 zu einem Preis je Aktie von 42,50 Euro an die Börse. Danach folgten viele Kapriolen und unklare Zukunftsaussichten, die letztendlich letztes Jahr in einem Börsenabgang zu einem Aktienkurs von gerade einmal 18,57 Euro mündeten (es war ein kompliziertes Verfahren, bei dem die Aktie genau genommen handelbar blieb, aber die Börsennotierung aufgehoben wurde).

Die Erfolgsbilanz ist also perfekt zwiegespalten: Auf der einen Seite haben sich Rocket Internets wichtige Gründungen sehr gut geschlagen. Die Zukunftsvisionen waren durchdacht und deren operative Ausführung oft hervorragend. Auf der anderen Seite konnte Rocket Internet seine Aktionäre nicht belohnen, und hat letztendlich - auf eine nicht ganz ehrenhafte Weise - einen Rückzug von der Börse gemacht. Rocket Internet ist ein Paradebeispiel dafür, wie kompliziert Erfolg an der Börse sein kann.

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Offenlegung: Marlon Bonazzi besitzt Aktien von Rocket Internet und Zalando. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Zalando.

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