ROUNDUP/Aktien New York: US-Börsen starten ohne Elan in die neue Woche

dpa-AFX · Uhr

NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen sind am Montag verhalten in die neue Woche gestartet. Der Dow Jones Industrial , der zunächst als einziger der drei wichtigsten Indizes zugelegt hatte, gab seine Gewinne schon bald wieder ab. Für die Anleger spielt nach wie vor das Thema Inflation eine wichtige Rolle. Zudem dürften sie auch den Einfluss einer möglichen weltweiten Mindestbesteuerung auf Großkonzerne wie etwa Apple, Amazon oder Alphabet abwägen.

Der bekannteste Wall-Street-Index Dow gab im frühen Handel zuletzt um 0,13 Prozent auf 34 710,27 Punkte nach. Er befindet sich damit aber nach wie vor in Reichweite zu seinem vor rund einem Monat erreichten Rekordhoch bei knapp 35 092 Punkten.

Der marktbreite S&P 500 verlor 0,19 Prozent auf 4222,05 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 sank um 0,27 Prozent auf 13 734,24 Zähler.

Janet Yellen, die US-Finanzministerin und frühere Präsidentin der US-Notenbank, hatte am Sonntag Präsident Joe Biden ermutigt, seine Ausgabenpläne zur Stützung der Konjunktur in der Corona-Krise voranzutreiben, selbst wenn so eine Inflation ausgelöst würde, die bis ins nächste Jahr anhalte. Zudem fügte Yellen hinzu, dass ein "etwas höheres" Zinsumfeld ein "Plus" für die USA wäre. Höhere Zinsen allerdings können Aktien belasten, denn im Vergleich zu festverzinslichen Wertpapieren droht ihnen ein Attraktivitätsverlust.

Mit einem leichten Zinsanstieg könnten die Börsen allgemein ganz gut leben, schätzt Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Die Angst vor einem starken Anstieg werde wohl erst mit wieder stärkeren Wirtschaftsdaten zurückkehren. Solange die Konjunkturdaten aber maximal mittelmäßig ausfielen, so wie der Arbeitsmarktbericht vom Freitag, habe an den Börsen keiner Angst vor kräftig steigenden Zinsen.

Ein weiteres Thema unter den Anlegern war das der Besteuerung großer Digitalkonzerne. Nach dem Willen der führenden Industrienationen sollen sie künftig weltweit mindestens 15 Prozent Steuern zahlen. Nach jahrelangen Verhandlungen einigten sich die Finanzminister der G7-Staaten auf eine globale Steuerreform. Die Aktien von Alphabet, Amazon oder auch Apple reagierten allerdings kaum auf diese Nachrichten.

Alphabet C kletterten sogar kurz auf ein Rekordhoch im frühen Handel, bevor sie dann wie auch die A-Aktien der Google-Mutter minimal nachgaben. Auch Amazon verloren nur 0,2 Prozent. Für die Papiere von Apple ging es zugleich um 0,8 Prozent abwärts. Der iPhone-Hersteller wird an diesem Montag zum Auftakt seiner Entwicklerkonferenz WWDC einen Ausblick auf künftige Funktionen seines Smartphones sowie anderer Geräte geben. Medienberichten zufolge werden unter anderem größere Neuerungen für den Webbrowser Safari, Apples Karten und den Chatdienst iMessage erwartet.

Biogen gewannen an der Nasdaq 1,5 Prozent. An diesem Montag will die US-Arzneimittelbehörde FDA über die Zulassung des Alzheimer-Mittels Aducanumab entscheiden.

Moderna sprangen um 7,3 Prozent nach oben und profitierten davon, dass der US-Hersteller bei der EU-Arzneimittelbehörde EMA die Zulassung seines Corona-Impfstoffs für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren beantragt hat. Bisher darf in der EU dieser Altersgruppe nur das Vakzin von Biontech /Pfizer verabreicht werden.

Zudem sind die Anteilscheine der Kinokette AMC Entertainment weiterhin ein beliebtes Spekulationsobjekt. Sie sprangen bei extrem regem Handel zuletzt um 13,5 Prozent hoch. In beiden letzten Handelstagen der vergangenen Woche waren die Papiere kräftig gefallen, nachdem AMC den jüngst vervielfachten Kurs erfolgreich genutzt hatte, um die eigene Kasse zu füllen./ck/he

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