Royal-Dutch-Shell-Aktie: Schützenhilfe vom schwachen US-Dollar?

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silhouette of working oil pumps on sunset background

Die Royal-Dutch-Shell-Aktie hat derzeit wieder ordentlich Oberwasser. Die Ölpreise sind dabei, sich zu erholen. Die Notierungen von Brent haben zuletzt sogar wieder an der Marke von über 50 US-Dollar gekratzt. Ja, sogar 52 US-Dollar sind kurzzeitig erreicht worden. Das könnte etwas Luft zum Durchatmen bedeuten. Oder etwas mehr Stabilität im Markt.

Was die Gründe für diese Entwicklung im Ölmarkt sind? Der Impfstoff scheint die Hoffnungen zu schüren, der Lockdown scheint sogar relativ wirkungslos zu verpuffen. Ob das berechtigt ist oder nicht? Eine Frage, die kurz- bis mittelfristig wohl die Zeit beantworten dürfte.

Die Royal-Dutch-Shell-Aktie und die Ölpreise könnten dabei möglicherweise Schützenhilfe vom schwachen US-Dollar erhalten. Vielleicht wird dadurch jetzt die Nachfrage angekurbelt. Schauen wir im Folgenden daher einmal, ob das nachhaltig sein könnte.

Royal-Dutch-Shell-Aktie und der schwache US-Dollar

Die Notierungen von Brent und WTI werden stets in US-Dollar gemessen, und genau das könnte jetzt ein Grund sein, weshalb die Aktien von Royal Dutch Shell und anderer Ölkonzerne weiterhin durchatmen können. Möglicherweise stehen wir vor einer Marktphase, in der die Nachfrage ein kleines bisschen weiter anzieht. Eben aufgrund der günstigen Ausgangslage.

Wenn der US-Dollar im Vergleich zu vielen anderen Währungen schwächer wird (ein Euro entspricht gegenwärtig ca. 1,22 US-Dollar), heißt das schließlich, dass die Notierungen von Brent und WTI in der jeweiligen Landeswährung oder auch in Euro günstiger werden. Eine Entwicklung, die wir bereits an der Tankstelle beobachten können, die allerdings auch in den globalen Ölmärkten eine Rolle spielt.

Wenn die Nachfrage entsprechend steigt und das Angebot durch die OPEC+ künstlich verkürzt bleibt, könnte das ein stabileres Ölmarktumfeld kreieren. Ob dieser Effekt jedoch längerfristig anhält, ist die große Frage. Foolishe Investoren dürften jedenfalls ihre Zweifel bekommen.

Jetzt auf diesen Effekt setzen?

Um es klar zu formulieren: Die niedrigen Notierungen des US-Dollar sind kein guter Grund, um im Ölmarkt investiert zu sein. Möglicherweise gibt es jetzt einen kurzfristigen Effekt bei der Nachfrage. Und die aktuellen US-Öllagerbestände deuten augenscheinlich mit sinkenden Reserven darauf hin. Allerdings könnte das mittel- bis langfristig unerheblich sein.

Wenn jetzt bedingt durch günstigere Kaufkurse in Fremdwährungen die Nachfrage kurz ansteigt, könnte sie bei teureren Notierungen weniger werden. Möglicherweise gerade dann, wenn regionale Lockdowns weiter anhalten und die Wirtschaft über den Winter noch nicht so recht an Schwung aufnimmt. Die aktuelle Marktphase könnte daher sogar ein Fehlindikator implizieren.

Vielleicht wird auch ein falsches Signal an die OPEC+ gesendet, die jeden Monat die Förderkürzungen auf den Prüfstand stellen möchte. Eine kurzfristig höhere Nachfrage könnte das Aufdrehen der Produktion nach sich ziehen. Mitsamt einer höheren Förderquote könnte das den Markt wieder volatiler gestalten. Foolishe Investoren sollten diesen Effekt daher nicht nur positiv werten.

Royal Dutch Shell & Co.: Nicht auf den US-Dollar setzen!

Ich würde daher nicht auf den schwachen US-Dollar im Ölmarkt setzen. Es könnte sich lediglich um einen kurzfritigen Effekt handeln. Möglicherweise sogar um eine gefährliche Marktphase mit einem kurzfristigen Peak. Der jedoch alles andere als mittelfristig sein muss.

Der Ölmarkt ist entsprechend weiterhin fragil und angebots- und nachfrageseitig existieren weiterhin Baustellen. Diesen kurzfristigen Effekt sollte man daher besser nicht überbewerten.

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Vincent besitzt Aktien von Royal Dutch Shell. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2020

Foto: Getty Images

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