Royal Dutch Shell: Sorgt die OPEC+ für eine starke Überraschung?

Fool.de · Uhr

Die Aktie von Royal Dutch Shell befindet sich derzeit in einer verzwickten Ausgangslage. Ja, sogar kurzfristig. Einerseits stützen derzeit die Notierungen von Brent und WTI, die sich weiterhin deutlich über der Marke von 50 US-Dollar je Fass befinden. Andererseits hat das Management bereits verkündet, dass das vierte Quartal erneut von Sondereffekten belastet sein wird.

Mittel- bis langfristig dürften außerdem auch Meldungen rund um den Konzernumbau immer relevanter werden. Das Management von Royal Dutch Shell möchte die eigenen Strukturen schließlich komplett neu ausrichten.

Da der britisch-niederländische Konzern jedoch kurz- bis mittelfristig maßgeblich von den Ölpreisen abhängig sein wird, sind es die Notierungen von Brent und WTI, die Einfluss auf die Aktienkursentwicklung haben werden. Glücklicherweise gibt es an dieser Front augenscheinlich positive Neuigkeiten, wie die OPEC+ die derzeitigen Förderkürzungen umsetzt.

OPEC+: Was für eine Überraschung!

Wie jetzt insbesondere US-amerikanische Börsenmedien unter Berufung auf den Nachrichtendienst Bloomberg berichten, scheint die OPEC+ außergewöhnlich diszipliniert zu sein. Demnach halten sich die Mitglieder des Öl-Kartells geschlossen und gesamtheitlich gesehen an die beschlossenen Kürzungen. Ja, möglicherweise sogar besser, als zunächst gedacht war.

Das ist insbesondere bemerkenswert, weil das Ölkartell zuletzt sogar weitere Förderkürzungen beschlossen hat, um die Märkte zu stützen. Sowie in Anbetracht der im Vorfeld grassierenden Kritik, teilweise auch aus den eigenen Reihen. Insbesondere der Irak und die Vereinigten Arabischen Emirate haben sich für höhere Förderniveaus ausgesprochen.

Potenzielle Förderkürzungen könnten dabei zu einem besseren Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage führen. Sowie zu einem positiven Newsflow für Öl-Aktien wie Royal Dutch Shell. Immerhin deuten diese Notierungen von Brent und WTI auf eine grundsätzlich profitable Marktphase hin. Zumindest auf bereinigter Basis, wenn wir Abschreibungen einfach mal ausklammern.

Was jetzt, Royal Dutch Shell …?

Royal Dutch Shell könnte daher weiterhin vor einer Phase der Stabilität stehen. Auf dem derzeitigen Preisniveau von deutlich über 50 US-Dollar je Barrel Brent (derzeit sogar über 56 US-Dollar) dürfte der britisch-niederländische Konzern wieder Gewinne einfahren. Historisch gesehen konnte sogar die alte Dividende von 0,47 US-Dollar von einem solchen Preismaß im Durchschnitt gedeckt werden.

Allerdings existieren auch weitere Risiken, die die Ölpreise belasten können. Die OPEC+ könnte weiterhin uneinig sein, was die allgemeine Ausgangslage angeht. Da sich das Kartell jetzt außerdem auf Monatsbasis berät, könnten immer wieder Diskussionen rund um die eigene Förderpolitik entfacht werden.

Zudem ist die US-Schieferölproduktion vermutlich in Lauerstellung. Ab einem Preisniveau von 50 US-Dollar je Fass dürfte auch diese Produktion wieder profitabel stattfinden können. Belastungen für die Angebots- und Nachfragesituation von Öl sind daher weiterhin vorhanden. Und damit möglicherweise auch für Öl-Aktien wie Royal Dutch Shell.

Royal Dutch Shell: Durchschnaufen!

Ich bleibe daher dabei: Investoren von Royal Dutch Shell können derzeit zumindest durchschnaufen. Das gilt auch operativ für den britisch-niederländischen Konzern, wobei Risiken weiterhin vorhanden sind. Erst wenn die Nachfrage bei Öl wieder signifikant ansteigt, dürfte sich der Gesamtmarkt entspannend. Das gilt es weiterhin zu beobachten.

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Vincent besitzt Aktien von Royal Dutch Shell. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

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