Royal Dutch Shell: Was, wenn die OPEC+ jetzt ihre Disziplin verliert?

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Die Aktie von Royal Dutch Shell, aber natürlich auch die weiteren Öl- und Erdgasaktien, sind abhängig von den Ölpreisen. Das kann jetzt kurzfristig gar nicht mal verkehrt sein: Die Aussichten für das dritte Quartal könnten dadurch vergleichsweise solide sein. Selbst wenn es einige Abschreibungen gibt, die das Ergebnis belasten dürften.

Doch die Börse handelt für gewöhnlich die Zukunft: Mittel- bis langfristig könnte der Ölpreis allerdings wieder zu einer Belastung werden. Denn es gibt jetzt einige Meldungen, die zeigen könnten: Vielleicht verliert die OPEC+ jetzt so langsam ihre Disziplin. Zumindest einige Akteure des Kartells wollen mehr.

OPEC+: Irak & Libyen als Belastung?

Es ist für dich als Foolisher Investor im Öl- und Erdgasmarkt bestimmt keine Überraschung mehr, dass die OPEC+ die Märkte stützt. Mit einem geringeren Fördervolumen von ca. 8 Mio. Barrel pro Tag wird die Angebotsseite künstlich verkürzt. Allerdings könnte diese Übereinkunft jetzt ins Wackeln geraten.

Wie wir mit Blick auf die aktuelle Nachrichtenlage feststellen, sind es insbesondere zwei Länder, die für Druck sorgen könnten: Libyen und der Irak. Libyen stehe demnach kurz davor, die eigene Produktion stark anzukurbeln. Innerhalb der nächsten vier Wochen soll dabei eine Produktion von bis zu einer Million Barrel pro Tag möglich sein. Nachdem das Volumen in den letzten Wochen und Monaten teilweise deutlich niedriger gewesen ist, könnte das die Angebotsseite erhöhen.

Aber auch der Irak will mehr. Zumindest mehr Produktion: Eine konkrete Kennzahl wird von dem Nahost-Staat zwar nicht kolportiert. Allerdings könnte auch das das Gefüge auseinanderbrechen lassen. Das wäre vermutlich schlimmer als ein kurzfristiger Angebots-Peak.

Der Markt ist in einer angespannten Situation

Wie wir es daher auch drehen und wenden: Der Ölmarkt befindet sich weiterhin in einer fraglichen Ausgangslage. Derzeit stützen die OPEC+-Mitglieder zwar die Preise. Der Unmut einiger Fördernationen wird jedoch größer. Das könnte das Gesamtgefüge in sich einbrechen lassen. Auf eine Aktion folgt bekanntlich häufig auch eine Reaktion.

Wieder einmal zeigt sich daher: Langfristig wird bloß eine steigende Nachfrage nach dem schwarzen Gold die Preise stabilisieren können. Bis es dazu kommt, werden jedoch COVID-19 und die Möglichkeit eines Lockdowns vom Tisch sein müssen. Sowie die Wirtschaft deutlicher auf Erholungskurs. In einigen Wochen scheint eine solche Entwicklung kaum möglich zu sein.

Für Royal Dutch Shell zeichnet sich daher möglicherweise ab, dass die Zeiten auch wieder schwieriger werden könnten. Operativ mag das dritte Quartal zwar besser gewesen sein. Für das vierte Quartal und auch die ersten Quartale muss das jedoch nicht zwingend der Fall sein. Sowohl der Ölmarkt im Allgemeinen als auch die OPEC+ sind und bleiben Risikofaktoren, die nur schwer greifbar sind.

Royal Dutch Shell: Es dürfte volatil bleiben

Für die Aktie von Royal Dutch Shell könnte sich daher weiterhin Volatilität abzeichnen. Die fundamentale Bewertung ist zwar vergleichsweise preiswert. Trotzdem sind Belastungs- und Risikofaktoren weiterhin vorhanden. Das sollten Foolishe Investoren zur aktuellen Ausgangslage jetzt im Hinterkopf behalten.

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Vincent besitzt Aktien von Royal Dutch Shell. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

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