Schleswig-Holstein kommt am besten durch Konjunkturkrise - Saarland Schlusslicht

Reuters · Uhr

Berlin (Reuters) - Die Wirtschaft im eher industrieschwachen Schleswig-Holstein ist bundesweit bisher am glimpflichsten durch die Corona-Krise gekommen.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zwischen Flensburg und Lübeck sank im ersten Halbjahr nur um 3,8 Prozent binnen Jahresfrist, wie das Landesstatistikamt am Donnerstag mitteilte. In Brandenburg ging es um 4,9 Prozent bergab und in Berlin um 5,1 Prozent. Im bundesweiten Durchschnitt schrumpfte das BIP um 6,6 Prozent. Schlusslicht mit einem Einbruch von 9,5 Prozent war das Saarland, wo die Umsätze etwa im Verarbeitenden Gewerbe im ersten Halbjahr um ein Viertel fielen. In Bremen sank das BIP um 8,7 Prozent und in Niedersachsen um 7,3 Prozent. Auch im industriestarken Süden verlor die Konjunktur spürbar an Fahrt - in Baden-Württemberg schrumpfte die gesamte Wirtschaft um 7,7 Prozent und in Bayern um sieben Prozent.

Die deutsche Wirtschaft war allein im Frühjahr-Quartal wegen der Corona-Krise in Rekordtempo um 9,7 Prozent eingebrochen. Ökonomen und Bundesregierung erwarten für das zu Ende gehende Sommer-Quartal ein kräftiges Wachstum, das Ifo-Institut etwa rechnet mit einem Plus von 6,6 Prozent. Dennoch dürfte es im Gesamtjahr 2020 eine kräftige Rezession mit einem Wirtschaftseinbruch von fünf bis sechs Prozent geben.

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