Schulze will Ziel für Solar-Ausbau nochmal um 50 Prozent erhöhen

Reuters · Uhr

Berlin (Reuters) - Bundesumweltministerin Svenja Schulze will den Ausbau von Wind- und Solarenergie vor dem Hintergrund der verschärften Klimaziele nochmal deutlich beschleunigen.

Bis 2030 müssten eine Leistung von 150 Gigawatt Solar-Energie und von 95 Gigawatt Windenergie an Land am Netz sein, sagte die SPD-Politikerin am Mittwoch bei einer Energiekonferenz in Berlin. So könnten gegenüber bisherigen Planungen dann jährlich 100 zusätzliche Terrawattstunden erneuerbarer Strom gewonnen werden. Erst kurz vor Weihnachten hatten sich Union und SPD auf neue Ausbauziele im Erneuerbaren Energien Gesetz (EEG) verständigt: Dort sind jetzt 100 Gigawatt Solar-Energie und 71 Gigawatt Windenergie an Land verankert. Angesichts des fast zeitgleich beschlossenen neuen Klimaziels der EU hatten sich die Fraktionen darauf verständigt, im Frühjahr nochmal nachzulegen.

Die EU hatte entschieden, dass bis 2030 nun 55 Prozent statt 40 Prozent weniger Treibhausgase in der Gemeinschaft im Vergleich zu 1990 ausgestoßen werden sollen. Dies hat Auswirkungen für die jeweiligen nationalen Vorgaben insgesamt und besonders für den Energiesektor. Schulze sagte, Deutschland werde 2030 voraussichtlich nun 65 Prozent an Treibhausgasen einsparen müssen statt bisher 55 Prozent. Parallel dazu werde der Bedarf an erneuerbaren Energien steigen, um mehr Strom etwa aus Kohle einzusparen. Aber auch im Verkehrssektor wird für die Elektromobilität zusätzliche Energie benötigt. Bisheriges Ziel war bis 2030 rund 65 Prozent des Stromverbrauchs aus erneuerbaren Energien zu gewinnen. Auch diese Vorgabe würde mit einem noch stärkeren Ausbau von Wind- und Solarenergie übertroffen.

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