Sollte ich jetzt mein Portfolio mit einem Gold-ETF absichern?

Fool.de · Uhr

Die weltweiten Börsen haben sich in letzter Zeit wieder vermehrt erholt. Der DAX beispielsweise hat zuletzt mit der Marke von 11.000 Zählern gerungen. Von seinem Tiefpunkt bei ca. 8.000 Punkten vor ca. zwei Monaten ist unser heimischer Leitindex inzwischen deutlich entfernt.

Dennoch befürchten einige Investoren womöglich einen weiteren Einbruch. Einerseits sind die Auswirkungen des Coronavirus noch immer vorhanden. Die Zahlenwerke im Kontext der Berichtssaison haben das in einigen Fällen sehr deutlich gezeigt, was wiederum die Bewertung teurer werden lassen könnte. Zudem ist die letzte Woche mit einem Minus von rund 4,5 % wieder etwas weniger erfolgreich gewesen.

So mancher Investor könnte überlegen, ob er sein Portfolio jetzt womöglich mit einem Gold-ETF absichern sollte. Eine grundsätzlich interessante Idee, die wir im Folgenden einmal etwas näher inspizieren wollen.

Gold-ETF ist nicht gleich Gold-ETF

Dabei sollten Investoren allerdings zunächst bedenken, dass nicht jeder Passivfonds auf Gold-Basis das Gleiche beinhaltet. Der SPDR Gold Trust beispielsweise ist ein Fonds, der auf physischem Gold basiert. Investoren erhalten entsprechend die Möglichkeit, mithilfe eines passiven Fonds direkt in Gold zu investieren. Wobei das einer direkten Investition in das Edelmetall sehr gleicht.

Eine etwas andere Option ist außerdem, nicht in das physische Edelmetall zu investieren, sondern in einen Passivfonds, der in Goldproduzenten investiert. Der VanEck Vectors Gold Miners ist ein ETF, der in viele Produzenten aus diesem Segment investiert. Das könnte womöglich auf Passivfondsbasis eine interessante Option sein.

Im Gegensatz zur rein physischen Investition erhalten Anleger hier die Möglichkeit, in Produktivwerte zu investieren. Sprich in Aktien von Goldproduzenten, die durch ihre Förderung reale Umsätze und Gewinne ausweisen. Oder auch teilweise Dividenden ermöglichen. Ein kleiner, aber feiner Unterschied.

Mit einem solchen ETF kann man nämlich vom aktuellen Boom des Edelmetalls profitieren, ohne sich dem Risiko von Angebot und Nachfrage zu stark auszusetzen. Die jeweiligen Unternehmen werden bei höheren Kursen von Gold schließlich mehr Umsätze und Gewinne vorweisen können. Dadurch erhält man die Vorteile eines Goldansatzes, ohne jedoch das von Angebot und Nachfrage bestimmte Risiko direkt zu spüren. Oder anders formuliert: Man ist nicht ganz so stark abhängig von der Kursperformance, die das Edelmetall hinlegt. Wobei der Goldpreis natürlich auch einen Einfluss auf die Ergebnisse haben wird.

Die Idee hinter einem Gold-ETF

Die Idee hinter einem Passivfonds auf Basis des Edelmetalls ist allerdings in jedem Fall die gleiche: Im Endeffekt wird man als Investor versuchen, von einem sicheren Hafen zu profitieren. Gerade in Krisenzeiten oder wenn die Börsen volatiler werden, flüchten viele Investoren in Gold. Oder auch in die Produzenten, die häufig in volatilen Phasen besser performen.

Dennoch sollte man gerade als ETF-Investor dabei eines bedenken: Einen marktbreiten Ansatz können die Fonds auf Basis des Edelmetalls nicht ersetzen. Nein, das ist im Grunde eine Spezialisierung, um vermeintlich mehr Sicherheit zu erhalten. Gerade, wenn man befürchtet, dass weitere Volatilität einsetzen könnte.

Das wiederum impliziert die Chance, eine Abwärtsbewegung ein wenig abzufedern. Womöglich auch in einem generell marktbreiten Ansatz. Allerdings könnte dieser Plan auch nach hinten losgehen. Sollten sich die weltweiten Börsen beispielsweise in den kommenden Wochen und Monaten weiter erholen und das Edelmetall mitsamt Produzenten eine Underperformance abliefern, wäre der marktbreite Ansatz die bessere Variante gewesen.

Eine Glaubensfrage? Ja, vielleicht

Im Endeffekt ist die Frage, ob jetzt ein idealer Zeitpunkt ist, um in einen Gold-ETF zu investieren, eine sehr persönliche. Wenn man glaubt, die Börsen könnten volatil werden und man sich hier absichern möchte, kann das Edelmetall eine sinnvolle Option sein. Wobei gerade die Aktien der Produzenten den Nachteil der fehlenden Produktivität beim Gold selbst ausgleichen können. Zumindest ein kleiner Anteil an Gold-ETF könnte dabei nicht schaden.

Wer jedoch langfristig investiert und auf eine marktbreite Rendite aus ist, der sollte auch bei seinem Querschnittsansatz bleiben. Auch eine womöglich kommende volatile Phase wird früher oder später zu Ende gehen. Und eine Spezialisierung in einen passiven Fonds kann glücken. Jedoch auch eine schlechtere Performance nach sich ziehen.

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Vincent besitzt keine der erwähnten Wertpapiere. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Wertpapiere.

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