Studie - Nur wenige Investoren beim Handel mit NFTs erfolgreich

Reuters · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Frankfurt (Reuters) - Trotz des Hypes um digitale Anlageobjekte spekuliert einer Studie zufolge bisher nur eine kleine Gruppe von Investoren mit sogenannten NFTs (Non-Fungible Tokens).

Nur wenige Akteure kaufen und verkaufen NFTs - etwa Videos, Musikstücke oder auch Immobilien in digitalen Welten - regelmäßig auf dem Sekundärmarkt, wie aus einer am Montag veröffentlichten Studie des Branchendienstes Chainanalysis hervorgeht. Rund 80 Prozent der NFT-Umsätze bei der größten Handelsplattform OpenSea etwa gingen auf das Konto von 20 Prozent der Nutzer. Noch kleiner sei der Club der erfolgreichen Spekulanten: Rund 80 Prozent der hier gemachten Gewinne entfielen auf gerade einmal fünf Prozent der Anleger.

Dabei seien Letztere überdurchschnittlich aktiv und zahlten auch mehr pro NFT, hieß es in der Studie weiter. Im Schnitt investierten sie 2,20 Ethereum (derzeit etwa {ETH=;CF_LAST*2.2/10:0} Dollar), mehr als doppelt so viel wie der Rest der Akteure zusammen. Gleichzeitig streuten die Top-Anleger ihr Risiko stärker: Sie steckten ihr Geld durchschnittlich in 28 verschiedene Sammlungen. Dabei verdreifachten sie ihren Einsatz nahezu, während die am wenigsten aktive Gruppe unter dem Strich zehn Prozent ihres Geldes verliere.

HANDEL EINTRÄCHTIGER ALS ERSTKAUF

Ein NFT wird handelbar, weil es durch einen digitalen Echtheits- und Eigentumsnachweis zu einem Unikat wird. Ein Video einer spektakulären Szene aus einem Basketballspiel oder ein Musikstück zum Beispiel wird auf einer Blockchain registriert und erhält so eine digitale Signatur. Es gibt nur ein Original, obwohl im Internet viele Kopien zu finden sind.

Trotz einiger spektakulärerer Auktionen von digitalen Objekten ist der Handel mit ihnen einträglicher als der erstmalige Kauf, ergab die Studie. Die Daten von OpenSea deuteten darauf hin, dass Erstkäufer lediglich in 28,5 Prozent der Fälle NFTs mit Gewinn verkauften. Die Spekulation mit bereits gehandelten NFTs bringe dagegen mit einer Wahrscheinlichkeit von 65,1 Prozent Geld.

Deutlich bessere Gewinnchancen von 75,7 Prozent hätten Erstkäufer nur dann, wenn sie es auf die sogenannte "Whitelist" der NFT-Anbieter schafften, fügten die Chainalaysis-Experten hinzu. Dabei handelt es sich um eine Liste von Enthusiasten, die für das entsprechende Produkt trommeln und im Gegenzug mit einem vergünstigten Ausgabepreis belohnt werden.

(Reporter: Hakan Ersen, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 030 2201 33711 (für Politik und Konjunktur) oder 030 2201 33702 (für Unternehmen und Märkte).)

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