Telekom & Konkurrenten : 5G-Versteigerung wird langsam aber sicher teuer! – Aktien bekommen das zu spüren

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Eigentlich gab es Gerüchte, dass die 5G-Lizenzen billiger über den Tisch gehen als gedacht. Diese Spekulationen gehören aber mittlerweile in Reich der Fabelwesen. Eher das Gegenteil ist der Fall. Die beteiligten Telekommunikations-Konzerne übertrumpfen sich immer wieder in ganz kleinen Schritten. Das hat zur Folge, dass sich die Versteigerung in die Länge zieht. Unterm Strich steht aber ein Fest: Der Preis wird immer höher. Die Spanne zwischen 3 und 5 Milliarden Euro ist deutlich überwunden und das bekommen die Aktien heute auch zu spüren.

Rekord bei den Bieterrunden

Die Aktien von Telekomunternehmen haben am Mittwoch unter dem anhaltenden Bieterrennen um 5G-Mobilfunkfrequenzen in Deutschland gelitten. Inzwischen summieren sich die Höchstgebote der vier Interessenten nach Angaben der Bundesnetzagentur auf rund 5,5 Milliarden Euro. Externe Fachleute waren zuvor nur von Einnahmen von 3 bis 5 Milliarden Euro ausgegangen. Zudem gab es noch nie so viele Bieterrunden bei einer hiesigen Mobilfunkauktion: Der bisherige Höchstwert aus dem Jahr 2010 lag bei 224 Runden. Damals kamen aber nur knapp 4,4 Milliarden Euro in die Staatskasse.

Ende schon in Sicht?

J.P. Morgan-Analyst Akhil Dattani setzt zwar darauf, dass die laufende Versteigerung bald zu Ende sein könnte. Denn am Vortag seien die Gebote deutlich weniger gestiegen als an den vergangenen Tagen. Die Anleger glauben aber wohl noch nicht so recht daran: Im deutschen Leitindex Dax gehörten Deutsche Telekom mit zuletzt minus 0,72 Prozent zu den größten Verlierern, und im Index der mittelgroßen Werte MDax belegten 1&1 Drillisch  sowie Telefonica Deutschland (O2) mit Abschlägen von jeweils über zwei Prozent die hinteren Plätze.

Die Papiere der Drillisch-Mutter United Internet  verbilligten sich um knapp ein Prozent. Für die Papiere von Konkurrent Freenet , der wie United Internet ebenfalls nicht an der Auktion teilnimmt, ging es um 0,71 Prozent bergab. An der Londoner Börse verloren die Aktien des einzigen ausländischen Bieters Vodafone  0,8 Prozent. Auch europaweit stand die Branche unter Druck: Im marktbreiten Stoxx Europe 600  war der Subindex mit minus 0,84 Prozent weit unten zu finden.

Telekom noch die beste Wahl

Auf Sicht von einem Jahr hat bei den 4 Wettstreitern die Deutsche Telekom klar die Nase vorne. Die Bonner sind in diesem Zeitraum der einzige Bieter, der auf eine positive Performance zurückblicken kann. Die anderen 3 Konkurrenten haben dagegen deutlich Federn gelassen und die Aktionäre alles andere als erfreut.

Von Markus Weingran

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Bild: Gena Melendrez / shutterstock.com

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