Telekom lässt Dax kurzfristig neues Rekordhoch erklimmen, Knorr-Bremse wird vorsichtiger und Stabilus ist nicht optimistisch genug

onvista · Uhr

Ein deutlicher Kursanstieg bei den Aktien der Deutschen Telekom hat dem Dax am Freitag ein weiteres Rekordhoch beschert. Der Leitindex erreichte im frühen Handel bei gut 16 117 Punkten eine Bestmarke und notierte zuletzt allerdings nur noch hauchdünn im Plus. Aktien der Deutschen Telekom profitierten von einer Prognoseerhöhung, mehr Dividende sowie von überraschend guten Geschäftszahlen und gewannen zuletzt gut zwei Prozent.

Auf Wochensicht deuten sich beim Dax aber gleichwohl nur moderate Gewinne an. Die Anleger sind aktuell hin- und hergerissen zwischen der Aussicht auf eine Konjunkturerholung und Inflationssorgen.

Knorr Bremse: Zahlen kommen nicht so gut an 

Die Aktie des Herstellers von Bremssystemen für Schienen- und Nutzfahrzeuge verliert vor dem Wochenende rund 4 Prozent. Der vorsichtigere Ausblick gefällt den Anlegern überhaupt nicht. Knorr-Bremse wird nach dem dritten Quartal wegen Lieferkettenproblemen und Projektverzögerungen etwas pessimistischer für die Ergebnisse. Die um Sondereffekte bereinigte Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern erwartet das Management um Chef Jan Mrosik im Gesamtjahr nun nur noch zwischen 13 und 13,5 Prozent, wie das MDax -Unternehmen am Freitag in München mitteilte. Bisher waren 13 bis 14,5 Prozent anvisiert. Beim Umsatz engte der Konzern die erwartete Spanne ein und geht nun von 6,6 bis 6,8 Milliarden Euro aus. Zuvor standen 6,5 bis 6,9 Milliarden Euro im Plan.

Der Auftragseingang insgesamt ging im dritten Quartal um 11,8 Prozent auf 1,44 Milliarden Euro zurück. In den Monaten Juli bis September konnte das Geschäft mit Nutzfahrzeugen beim Umsatz weiter deutlich wachsen, während das Geschäft mit Komponenten für Schienenfahrzeuge etwas nachgab. Konzernweit stieg der Erlös um 3,6 Prozent auf 1,59 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern legte um 9,5 Prozent auf gut 213 Millionen Euro zu. Unter dem Strich konnte das Unternehmen den Gewinn von 140,5 Millionen Euro vor einem Jahr auf 150,1 Millionen Euro steigern.

Stabilus heute auch nicht beliebt

Die Papiere des Auto- und Industriezulieferers verlieren heute fast 3 Prozent.  Stabilus blickt zwar vorsichtig optimistisch auf das neue Geschäftsjahr, allerdings hatten sich die Experten ein wenig mehr Mut gewünscht. Das Management um Unternehmenschef Michael Büchsner beobachte insbesondere die Verfügbarkeit und Preisentwicklung von Rohstoffen und Vorprodukten aufmerksam, teilte das Unternehmen am Freitag bei der Vorlage seiner vorläufigen Bilanz in Luxemburg mit. Im Geschäftsjahr 2022 (per Ende September) soll der Umsatz auf 940 bis 990 Millionen Euro zulegen. Das ist etwas weniger als Analysten erwartet hatten. Davon sollen 14 bis 15 Prozent vor Zinsen und Steuern (Ebit-Marge) hängen bleiben. Im abgelaufenen Geschäftsjahr lag die Ebit-Marge bei Umsätzen von 937,7 Millionen Euro bei 14,4 Prozent. An seinen mittelfristigen Zielen bis 2025 hält das Unternehmen fest.

Redaktion onvista / dpa-AFX

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