Tschechische Regierungskommission legt sich auf Kohleausstieg 2038 fest

Reuters · Uhr

Prag (Reuters) - Tschechien soll einer Regierungskommission zufolge für den Klimaschutz sein letztes Kohlekraftwerk 2038 abschalten.

Das Gremium mit Vertretern von Politik, Industrie und Umweltverbänden - ähnlich der Kohlekommission in Deutschland - legte am Donnerstag seinen Vorschlag vor. "Das Jahr 2038 ist nicht nur ein Kompromiss zwischen den Gruppen in der Kommission. Es ist auch ein Resultat der technologischen und ökologischen Annahmen bezüglich des Aufbaus neuer Energie-Resourcen", sagte Industrieminister Karel Havlicek. Die Kommission hatte Abschalt-Daten zwischen 2033 und 2043 diskutiert. Vertreter von Umweltgruppen wie Greenpeace hatten für 2033 plädiert.

Tschechien ist neben Polen in der EU besonders von der Stromerzeugung aus Kohle abhängig. Etwa die Hälfte der Produktion stammt derzeit aus den Meilern. Wegen der stark gestiegenen Preise für die EU-Rechte zum CO2-Ausstoß sind bereits eine Reihe von Kraftwerken in den vergangenen beiden Jahren vom Netz gegangen. Neben erneuerbaren Energien setzt Tschechien anders als Deutschland auch weiter auf Atomkraft, um die EU-Klimaziele zu erreichen.

Deutschland will das letzte Kohlekraftwerk spätestens 2038 abschalten. Es begleitet den Ausstieg mit milliardenschweren Entschädigungszahlungen an die Kraftwerksbetreiber.

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