Umweltverbände fordern mehr Ehrgeiz und Finanzierung bei Artenschutz

dpa-AFX · Uhr

KUNMING (dpa-AFX) - Umweltverbände haben größeren Ehrgeiz und höhere Finanzzusagen der Weltgemeinschaft für den nötigen Kampf gegen das gefährliche Aussterben der Arten gefordert. Die "Erklärung von Kunming", die am Vortag auf der Weltnaturschutzkonferenz in der südwestchinesischen Stadt verabschiedet worden war, wurde am Donnerstag grundsätzlich begrüßt, aber auch als vage beschrieben.

Die Deklaration schlage "den richtigen Ton" an und verdeutliche den Zeitdruck, um das Ruder noch herumzureißen, sagte Florian Titze von der Umweltstiftung WWF (World Wide Fund For Nature). Es brauche nicht nur mehr Schutzgebiete und großflächige Renaturierung, sondern auch eine Transformation der Wirtschafts- und Finanzsysteme, die weltweit stark zur Zerstörung der Natur beitrügen.

Der aktuelle Entwurf des angestrebten neuen Rahmenabkommens zum Schutz der Artenvielfalt sei aber "noch sehr ungenügend", sagte Titze. Es soll auf dem zweiten Teil der Konferenz ab April 2022 verabschiedet werden und neue globale Ziele beinhalten, um den Artenschwund aufzuhalten. Mit dem Abkommen in dem vorliegenden Entwurf werde das aber "nicht möglich sein", sagte der Experte.

Es müsse auch höhere Finanzzusagen geben, forderte Brian O'Donnell von der Campaign for Nature. Die reichen Nationen müssten mindestens 80 Milliarden US-Dollar im Jahr zur Unterstützung von Entwicklungsländern, indigenen Völkern und Kommunen zusagen, um die Natur zu schützen. "Es ist klar, dass ein transformatives Handeln und Zusagen notwendig sind."

Auf der Konferenz der knapp 200 Vertragsstaaten der UN-Konvention für die biologische Vielfalt (CBD) wird noch bis Freitag vor Ort in Kunming und mit online zugeschalteten Teilnehmern aus aller Welt über Wege aus der Krise beraten. Ziel ist das neue Rahmenabkommen, das mit dem Pariser Klimaabkommen verglichen wird - auch wenn es weniger bindend sein dürfte, wie Umweltverbände meinten./lw/DP/men

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