Unfassbar, wie wertvoll Alibaba und Tencent gerade jetzt für China sind!

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Es ist immer ein bisschen schwierig zu beurteilen, wie erfolgreich oder systemrelevant eine Aktie geworden ist. Na klar, die Marktanteile oder auch das Börsengewicht können dabei behilflich sein, diese Größe zu definieren. Oder auch weitere operative Aspekte wie Gewinne oder Umsätze.

So manch einer hat sich auch gänzlich andere Tricks einfallen lassen. Unser Fool-Gründer David Gardner beispielsweise überprüft mithilfe eines sogenannten Schnipp-Tests, was wäre, wenn ein Unternehmen oder die jeweiligen Produkte plötztlich aus der Welt entfernt würden. Sowie, ob man diese Dienstleistungen dann vermissen würde.

Bei den Aktien von Alibaba und Tencent jedenfalls kann man die Systemrelevanz, die Größe und die Marktposition in vielerlei Hinsicht quantifizieren. Nun jedoch haben diese beiden Weltkonzerne einen Ritterschlag von der chinesischen Regierung erhalten, die hier noch einmal eins obendrauf gesetzt hat.

Mithelfer bei der Eindämmung des Coronavirus

Wie Foolishe und gut informierte Investoren in diesen Tagen mit Sicherheit wissen, hat der sogenannte Coronavirus weite Teile des Reichs der Mitte und von dessen Wirtschaftsleben lahmgelegt. Das hat nicht bloß im Ölmarkt zu signifikanten Einbußen geführt, sondern auch im Alltag, wo die Bekämpfung und Ausbreitung des Virus nunmehr höchste Priorität genießt.

Wie mehrere Medien in diesen Tagen berichten, geht die chinesische Regierung dabei vollkommen neue Wege. Und im Fokus dieser Maßnahmen stehen, wie könnte es in Anbetracht der ersten hier geschriebenen Zeilen auch anders sein: die beiden Internetschwergewichte Alibaba und Tencent.

Gemeinsam sollen die beiden Konzerne dabei das QR-Code-System von Alibaba weiterentwickeln, um die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern und einzudämmen. Mithilfe von Onlinediagnosen sollen dabei farbige Codes an die jeweiligen Nutzer beziehungsweise Patienten übermittelt werden, die Zugang zu bestimmten Gebäuden gewähren sollen. Oder auf eine Quarantänenotwendigkeit hinweisen, die zu Einschränkungen im Alltag desjenigen führen würde, wobei grün für „alles in Ordnung“ und rot für „dringende Quarantäne“ einstehen soll.

Alibaba wird dabei die notwendige Technik liefern und Tencent das Netzwerk, das der Internetakteur im Rahmen seines führenden Onlinenetzwerks WeChat aufgebaut hat. Ein bemerkenswerter Schritt, den die chinesische Regierung hier geht, bei dem sie zwei Internetkonzerne de facto mit der Eindämmung der Krankheit beauftragt.

Eine Frage der Systemrelevanz

Das hat mich an dieser Stelle gedanklich nun etwas weiter geführt. Scheinbar sieht sich die chinesische Regierung an dieser Stelle schließlich nicht in der Lage, selbst schnell, zügig und effizient ein System zu entwickeln, das eine solche Kennzeichnung zur Verhinderung der Ausbreitung erzeugen kann. Und musste nun notgedrungen auf Alibaba und Tencent ausweichen, die hier passende und weit verbreitete Lösungen kreiert und etabliert haben.

Das digitale Netzwerk von Tencent eignet sich dabei vorzüglich, um weite Teile der digital-affinen Bevölkerung zu erreichen, wobei die meisten Regierungen nicht über eine solche Datenquelle und Verbreitungsform verfügen. Alibaba hingegen bietet das technische QR-Know-how. Eine Lösung, die wohl ebenfalls nicht kurzfristig technisch vonseiten der Regierung umgesetzt werden kann. Eine interessante Entwicklung im Rahmen dieser Krise, die in meinen Augen eines sehr eindeutig offenbart:

Tencent und Alibaba besitzen im chinesischen Raum die besten, stärksten und schnellsten Möglichkeiten, um die gesamte Bevölkerung zu erreichen. Damit können nicht einmal staatliche Behörden mithalten. Was das bedeutet? Das kann man in ebenfalls vielerlei Hinsicht interpretieren, dürfte für die jeweiligen Konzerne jedoch alles andere als eine schlechte Marktausgangslage sein.

Diese beiden Namen sind nicht die einzigen

Doch hier mit den Überlegungen aufzuhören, wäre möglicherweise etwas verfrüht, denn gleichzeitig kann sich die Frage anschließen, was wohl im europäischen Raum die Möglichkeiten wären, um schnell eine vergleichbare Lösung zu etablieren. Ich vermute, viele Regierungen müssten dabei klein beigeben.

Namen, die hier liefern könnten, wären vermutlich Facebook oder auch Alphabet, die ebenfalls über einen großen Nutzerkreis und eine entsprechende Reichweite verfügen. Wer weiß, wofür eine solche starke Reichweite langfristig noch gut sein kann, wobei das Krisenmanagement natürlich bloß eine sinnvolle Adaption zu sein scheint.

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Vincent besitzt Aktien von Alibaba. Suzanne Frey arbeitet als Führungskraft bei Alphabet und sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. Randi Zuckerberg, eine frühere Leiterin der Marktentwicklung und Sprecherin von Facebook sowie Schwester von CEO Mark Zuckerberg, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alphabet (A-Aktien), Facebook und Tencent Holdings.

Motley Fool Deutschland 2020

Foto: Alibaba

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