USA: BIP wächst in Q1 wesentlich stärker als von Analysten erwartet - Devisen werden durchgeschüttelt

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die Wirtschaft der USA hat sich zu Beginn des Jahres von der schwächeren Weltkonjunktur abgekoppelt und weiter robust zugelegt. In den Monaten Januar bis März wuchs die größte Volkswirtschaft der Welt um auf das Jahr hochgerechnete 3,2 Prozent, wie das Handelsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Es ist die erste Schätzung der Regierung für das Wirtschaftswachstum im ersten Quartal. Analysten hatten im Schnitt nur ein Wachstum von 2,3 Prozent erwartet. Dies ist der höchste Q1 BIP-Wert seit dem Jahr 2015.

US-Konjunktur wesentlich stärker als erwartet

Damit hat die amerikanische Konjunktur zum Jahresbeginn wieder überraschen stark Fahrt aufgenommen. Im Schlussquartal 2018 war die US-Wirtschaft nur um 2,2 Prozent gewachsen. In den Wintermonaten hatte unter anderem eine vorübergehende Schließung von Bundesbehörden die Sorge vor einer konjunkturellen Abkühlung geschürt. Vor dem Hintergrund der Konjunktursorgen hatte die US-Notenbank Fed eine weitere Zinserhöhung in den USA auf die lange Bank geschoben.

In den USA werden Wachstumszahlen anders als in europäischen Staaten ausgewiesen und auf das Jahr hochgerechnet. Sie geben an, wie stark die Wirtschaft wachsen würde, wenn das Wachstumstempo ein Jahr lang anhielte. Wachstumszahlen aus den USA und Europa sind daher nicht unmittelbar miteinander vergleichbar.

Dollar und Euro in Bewegung

Der US-Dollar konnte nach den Daten zunächst zulegen, während der Euro im Gegenzug für kurze Zeit auf 1,1112 Dollar fiel und damit auf den tiefsten Stand seit etwa zwei Jahren. Der Euro hat sich jedoch rasch wieder von seinen Verlusten erholt und ist komplett gedreht mit derzeit plus 0,16 Prozent. Der Dax ist nach dem veröffentlichten BIP kurz in die Höhe geschossen, hat sich jedoch schnell wieder gesenkt und liegt derzeit wieder knapp über 12.300 Punkten. 10-jährige US-Anleihen sind um knapp 1,3 Prozent gefallen.

Der starke Aufschwung im ersten Quartal lässt sich auch durch die Geldpolitik der FED erklären, die nach dem scharfen Einbruch in Q4 2018 ihre Zinserhöhungspläne auf Eis gelegt hat. Der Markt hatte sogar eher mit sinkenden Zinsen gerechnet. Auch ein neues QE-Programm bis zum Ende des Jahres war bei vielen Marktbeobachtern ein wahrscheinliches Ereignis.

(onvista/dpa-AFX)

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Titelfoto: yuttana Contributor Studio / Shutterstock.com

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