USA - Familien von Botschaftspersonal in Kiew sollen ausreisen

Reuters · Uhr

Washington/Kiew (Reuters) - In der Ukraine-Krise haben die USA die Familien ihrer Botschaftsmitarbeiter in Kiew zur Ausreise aufgefordert.

Angesichts der Gefahr eines russischen Militäreinsatzes sollten zudem alle US-Bürger in der Ukraine dies erwägen, hieß es in der Nacht auf Montag in einer Erklärung des Außenministeriums. Die US-Botschaft in der Hauptstadt selbst teilte mit, eine russische Militäraktion sei "jederzeit möglich". In einem solchen Fall wäre die US-Regierung nicht in der Lage, amerikanische Staatsbürger zu evakuieren. Das US-Außenministerium erneuerte zudem eine Reisewarnung für Russland und verwies dabei auf die Spannungen an der Grenze zur Ukraine.

In dem seit Wochen anhaltenden Konflikt erwägt US-Präsident Joe Biden einer Zeitung zufolge nun die Entsendung von Truppen in die osteuropäischen Nato-Staaten. Eine von mehreren diskutierten Varianten sehe bis zu 5000 Soldaten vor, berichtete die "New York Times" unter Berufung auf Regierungskreise. Die Zahl könne verzehnfacht werden, sollte die Lage sich verschlechtern. Eine Truppenverlegung in die Ukraine selbst werde bislang nicht erwogen. Das US-Verteidigungsministerium lehnte eine Stellungnahme zu dem Bericht ab. Ein hochrangiger Regierungsvertreter wollte die Zahlen zwar ebenfalls nicht bestätigen. Die Person sagte jedoch, es würden Pläne ausgearbeitet und mit den Verbündeten über Optionen gesprochen.

Russland hat an der Grenze zur Ukraine rund 100.000 Soldaten zusammengezogen. Die Regierung in Moskau weist den Vorwurf zurück, eine Invasion vorzubereiten und fordert zugleich Sicherheitsgarantien der Nato wie eine Absage an eine Aufnahme der Ukraine als Mitglied.

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