VARTA-Aktie auf der Überholspur. Fällt jetzt das Allzeithoch?

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Die VARTA-Aktie war im letzten Jahr einer der besten Performer. Das aktuelle Jahr ist aber erst mal mit einem ordentlichen Kurssturz gestartet, der nahtlos in den Corona-Ausverkauf überging. Seit sich der Trend am Gesamtmarkt gewendet hat, geht es auch mit der VARTA-Aktie immer weiter bergauf. Seit diesem Tiefpunkt im März hat sich der Kurs inzwischen verdoppelt und macht große Schritte in Richtung eines neuen Allzeithochs.

Prognose: Wachstum, Wachstum, Wachstum!

Der Grund für die enorme Rally sind die guten Geschäftszahlen. Die Krise scheint dem Batteriehersteller nichts anhaben zu können. Das Geschäft boomt regelrecht. Im ersten Geschäftsquartal ist der Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 170 % gestiegen! Allerdings hat ein Zukauf da etwas nachgeholfen. Aber auch ohne den Zukauf wäre der Umsatz um ordentliche 68 % gestiegen.

Hinzu kommt, dass VARTA vor wenigen Tagen einen Patentstreit mit Samsung beilegen konnte. Man hat sich sogar darauf geeinigt, die bestehende Kooperation noch auszuweiten. Das dürfte in den kommenden Jahren für steigende Einnahmen sorgen.

Im letzten Jahr gab es eine Reihe von Prognoseerhöhungen, die für die phänomenale Kursrally gesorgt haben. In diesem Jahr ist es angesichts der aktuellen Situation schon eine riesige Überraschung, dass der Ausblick auf das Gesamtjahr bestätigt werden konnte. Und der Ausblick hat es in sich. Der Umsatz soll auf bis zu 800 Mio. Euro steigen. Das entspricht einem Anstieg gegenüber dem Vorjahr von 120 %.

Microbatteries beflügeln das Geschäft

Neben dem erwähnten Zukauf ist insbesondere ein bestimmter Geschäftsbereich für das rasante Wachstum verantwortlich: Der Geschäftsbereich der Microbatteries macht den Löwenanteil am Gesamtumsatz aus. In diesem Geschäftsbereich sind die Produkte für tragbare Geräte wie Kopfhörer zusammengefasst. Von den 362,7 Mio. Euro, die VARTA im letzten Jahr an Umsatz verbucht hat, kamen 301,5 Mio. Euro aus dem Bereich der Microbatteries, der seinen Umsatz um 37 % steigern konnte.

Der zweite Geschäftsbereich, Power & Energy, in dem Speicherlösungen, beispielsweise für Elektrowerkzeuge, oder stationäre Speicher für Privathaushalte und Industriekunden zusammengefasst sind, geht in der Bilanz fast schon unter. 60,8 Mio. Euro konnte dieser Bereich zum Umsatz beitragen.

Aufgrund der Übernahme des VARTA Consumer Batteries Geschäftes wurden die Bereiche umstrukturiert. Die größte Änderung betrifft den Bereich Power & Energy, der nun zusätzlich den Bereich der Household Batteries umfasst.

Da das zugekaufte Geschäft einen ordentlichen Umsatz generiert, wird der Konzern weniger abhängig von den Microbatteries. Im ersten Quartal ist der Umsatzanteil der Microbatteries deshalb bereits auf 60 % gefallen.

Expansion belastet den Cashflow

Ein großes Fragezeichen steht allerdings noch hinter der Profitabilität. Zwar ist VARTA inzwischen hochprofitabel. Im ersten Quartal ist der Gewinn nach Steuern beispielsweise auf 24,5 Mio. Euro gestiegen. Die massive Expansion, die das starke Umsatzwachstum überhaupt erst ermöglicht, kostet aber enorm viel Geld. Allein im ersten Quartal haben 138 Mio. Euro den Konzern verlassen!

Auch im letzten Geschäftsjahr hat das operative Geschäft gerade genügend Geld abgeworfen, um die Investitionen in Höhe von 108 Mio. Euro zu finanzieren. In diesem Jahr wird aber voraussichtlich noch weitaus mehr Geld investiert werden. Bis zu 350 Mio. Euro sollen es bis Jahresende werden. Da die 68 Mio. Euro an Investitionen im ersten Quartal bereits zu einem deutlich negativen Cashflow geführt haben, ist davon auszugehen, dass im Gesamtjahr ein dreistelliger Millionenbetrag aus den Kassen fließen wird. Das dürfte die Bilanz belasten und die Verschuldung in die Höhe treiben, was den Aufwärtstrend etwas dämpfen könnte.

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Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

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