Verbraucherschützer kristieren Kontodaten-Versand

HANDELSBLATT · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die Telefonanbieter 1&1 und die Deutsche Telekom verschicken nach Angaben von Verbraucherschützern wegen der Umstellung des Zahlungsverkehrs auf das SEPA-Verfahren derzeit E-Mails mit vollständiger Bankverbindung ihrer Kunden. Anders als bei den Unternehmen sonst üblich, kürzten sie die Kontodaten nicht um einige Endziffern, kritisierte am Donnerstag die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Dies sei „grundsätzlich ein Sicherheitsrisiko“ für Verbraucher.

Kunden erhalten derzeit wegen der SEPA-Umstellung von allen Unternehmen, denen sie eine Einzugsermächtigung erteilt haben, eine Mitteilung über den Gläubiger-ID-Code sowie eine Mandatsreferenznummer. 1&1 und die Telekom verschicken diese Mitteilungen laut Verbraucherschützern ganz ohne Schutz. Ausnahme: Der Empfänger nutzt ein E-Mail-Konto von T-Online, GMX, web.de oder Freenet – diese Dienste sind Teil der Aktion „E-Mail made in Germany“ und verschlüsseln die Datenübertragung untereinander.

Kein Gesetz verbietet derzeit den ungeschützten Versand von Kontodaten über das Internet, kritisierte Christian Gollner von der Verbraucherzentrale in Mainz. Verbraucher müssten sich aber darauf verlassen können, dass ein Unternehmen Rechnungsschreiben durchgängig mit verkürzten Daten verschickt. Ungeschützte E-Mails im Internet seien wie Postkarten: Jeder mit Zugriff auf den Übertragungsweg könne mitlesen.

Wer sich unsicher fühle, solle elektronische Rechnungen und Belege direkt aus dem Kundenportal des Anbieters beziehen, empfahl die Verbraucherzentrale. Der Umstieg auf Papierrechnung mit Zustellung per Post verursache erhebliche Mehrkosten. 1&1 berechnet demnach dafür monatlich 2,56 Euro, die Telekom 2,35 Euro.

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