VIRUS/Merkel: Jüngere und Ältere in Corona-Krise gleich behandeln

dpa-AFX · Uhr

BERLIN (dpa-AFX) - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) lehnt unterschiedliche Beschränkungen für jüngere und ältere Menschen bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie ab. Sie halte überhaupt nichts davon, die Jüngeren nun schnell wieder ins normale Leben zurückkehren zu lassen und die Älteren weiter zu isolieren, betonte sie am Donnerstag in Berlin. Das sei "mit der Humanität und mit den Vorstellungen von unserer Gesellschaft" nicht vereinbar. "Wir müssen an Ältere und an Jüngere und an Eltern und an Arbeitnehmer und alle gleichermaßen denken."

Bei älteren Menschen ist das Risiko einer schweren Covid-19-Erkrankung deutlich größer als bei jüngeren. Deswegen gibt es in der Diskussion über eine schrittweise Rückkehr zur Normalität die Idee, bei den jungen Menschen anzufangen und etwa zuerst Schulen und Kindergärten wieder zu öffnen. Merkel äußerte sich aber skeptisch dazu. Sie halte Schulen und Kindergärten "nicht für den Ort, an dem man nun mit einfachster Maßnahme den Abstand sicherstellen kann, den man noch braucht".

Die Kanzlerin plädierte für kleine Schritte bei der Normalisierung, um nicht wieder zurückgeworfen zu werden. "Das wäre doch das Schlimmste, wenn wir dann sagen müssten, jetzt sind wir wieder im Bereich des exponentiellen Anstiegs, und jetzt müssen wir die ganz harten Maßnahmen wieder einführen oder noch härtere". Merkel fügte an: "Deshalb wird es Geduld brauchen."/mfi/bk/DP/jha

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