Wall Street: Anleger greifen nach US-Wahl kräftig zu – Amazon und Netflix besonders beliebt

onvista · Uhr

Die Zwischenwahlen im US-Kongress haben der Wall Street am Mittwoch ordentlich Auftrieb gegeben. Der Dow Jones Industrial konnte auf den höchsten Stand seit einem Monat klettern und notierte zuletzt 1,06 Prozent höher bei 25.906,96 Punkten. Damit erreicht das Plus im Dow seit dem Tief Ende Oktober nun auf mehr als 7 Prozent. Für den marktbreiten S&P 500 ging es am Mittwoch um 1,25 Zähler auf 2790,12 Punkte nach oben, während der Technologieindex Nasdaq 100 um 2,25 Prozent auf 7146,33 Punkte zulegte.

Trump verspürt jetzt Gegenwind

Die Republikaner um Präsident Donald Trump konnten zwar die Mehrheit im Senat halten, das Repräsentantenhaus mussten sie jedoch erstmals seit acht Jahren wieder an die Demokraten abgeben. Die meisten Beobachter sind sich einig, dass dieses Ergebnis das Regieren für Trump erschweren dürfte.

„Alles wie erwartet“, konstatierte Chefanalyst Chris-Oliver Schickentanz von der Commerzbank. Unsicherheit und enttäuschte Erwartungen von Investoren wären „Gift für die Stimmung an den Aktienbörsen“ gewesen. Somit bedeute das Wahlergebnis erst einmal Entspannung. Ähnlich sah es Mohammed Kazmi, Portfolio Manager der Bank UBP: „Dieses Wahlergebnis sollte kurzfristig als leicht positiv für die Risikomärkte angesehen werden“. Die Finanzmärkte hätten „ein Ereignis mit großem Risikopotenzial überwunden“, die Unsicherheit sei damit zunächst ausgeräumt.

Amazon und Netflix gefragt

Unter den Einzelwerten stehen die Aktien der Tech-Giganten Amazon (Plus 4,94 %) und Netflix (4,82 %) als Nasdaq-Spitzenreiter im Fokus. Im Dow Jones liegt UnitedHealth mit einem Kursplus von 4,87 Prozent ganz vorne. Laut dem Wirtschaftsmagazin „Forbes“ gehört der US-Krankenversicherer zu den Hauptprofiteuren der US-Kongresswahlen in den Bundesstaaten Nebraska, Idaho und Utah. Denn die Mehrheit der Wähler in diesen Staaten habe für die Einführung des Medicaid-Programms gestimmt. Medicaid ist ein Gesundheitsfürsorgeprogramm für Geringsverdiener, ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen, das von den einzelnen Bundesstaaten organisiert wird.

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Michael Kors ist nicht mehr Hip

Entgegen des heutigen Trends enttäuschte das Modeunternehmen mit seinen Quartalszahlen und einer gekappten Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr. Die Papiere brachen um 15 Prozent ein.

FMC-Konkurrent legt auch kräftig zu

Die Papiere des Dialyse-Dienstleisters DaVita schnellten um 12 Prozent nach oben. Sie profitierten vom Ausgang eines Volksentscheids zur Dialyseversorgung in Kalifornien. Das Bürgerbegehren über Änderungen bei der Vergütung von Behandlungen war nicht durchgekommen, womit der Aktie viel Unsicherheit und Risiko genommen wurde.

Freude herrschte auch bei den Aktionären des Brokers Investment Technology Group (ITG). Dieser wird vom Hochfrequenzhändler Virtu Financial für rund eine Milliarde US-Dollar übernommen. Die Aktien von ITG zogen um 8 Prozent an. Auch die Papiere von Virtu Financial gewannen 7 Prozent, da das Unternehmen mit dem Zukauf einen Zugang zu den institutionellen Kunden des Brokers erhält.

Onvista mit dpa-AFX

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Foto: Kamira / Shutterstock.com

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