Walt Disney-Aktie -6,7 %: Hey, geben wir der Aktie die Chance, uns selbst zu enttäuschen!

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Die Aktie von Walt Disney korrigierte im frühen Freitagshandel um 6,7 %. Das ist in der aktuellen, volatilen Situation bei Tech- und Wachstumsaktien nicht ungewöhnlich. Aber trotzdem vom Zeitpunkt her bemerkenswert: Netflix hat schließlich am Vorabend ein frisches Quartalszahlenwerk präsentiert.

Damit gerät die Aktie von Walt Disney offensichtlich in Sippenhaft, was das Streaming angeht. Vielleicht ist das Zahlenwerk von Netflix ein Indikator für den gesamten Streaming-Markt. Vielleicht auch nicht. Allerdings bin ich der Überzeugung: Wir sollten dem US-Medien- und Freizeitkonzern lieber die Chance geben, uns selbst zu enttäuschen. Wobei auch eine positive Überraschung gewiss nicht auszuschließen ist.

Walt Disney: Eine Enttäuschung wie Netflix …?!

Ob Walt Disney eine ähnliche „Enttäuschung“ wie die Netflix-Aktie wird, das bleibt sowieso abzuwarten. Wobei das Enttäuschungspotenzial mit Blick auf das Zahlenwerk für das vierte Quartal eher gering gewesen ist. Netflix hat 8,28 Mio. neue Abonnenten gewonnen. Ohne Zweifel ein stärkeres Wachstum. Wenn es eine ähnliche Dynamik bei Walt Disney gäbe, so läge das Plus bei den Abonnenten doppelt so hoch wie zum Ende des letzten Quartals über Hulu, Disney+ und ESPN+, die zusammengenommen auf ca. 4 Mio. neue Abonnenten gekommen sind.

Insofern können wir sagen: Der Markt ist zum Winter eigentlich in eine wachstumsstärkere Phase eingetreten. Das Management von Walt Disney hat außerdem im letzten Quartal auf Cross-Selling in den jeweiligen Streaming-Diensten gesetzt. Über Bundles besteht die Möglichkeit, dass die Anzahl der Nutzer womöglich etwas stärker gestiegen ist. Aber auch die Aussicht auf starken Content wie The Book of Boba Fett oder andere Releases sind vielleicht ein Grund gewesen, sich hier stärker zu engagieren. Zumal die Abonnentenzahlen und Wachstumsraten dieser beiden Streaming-Akteure seit einigen Quartalen nicht synchron verlaufen.

Vergessen sollten wir auch nicht: Walt Disneys Gesamterfolg hängt nicht bloß vom Streaming ab. Nein, auch die Freizeitparks und die Umsätze in diesem Segment spielen eine entscheidende Rolle. Insofern und mit Blick auf das Minus von 6,7 % würde ich sagen, dass diese Reaktion vielleicht übertrieben ist. Zumindest, solange wir noch keine fundamentalen Einblicke erhalten haben.

Argumente für die Konkurrenz

Im Vergleich zu Netflix gibt es gerade jetzt womöglich auch Argumente für Walt Disney. Der Verfolger hat jedenfalls keine Preiserhöhung angekündigt. Dafür jedoch die Fragmentierung im Streaming-Markt weiter vorangetrieben und beliebte Inhalte wie How I Met Your Mother, New Girl oder auch Family Guy exklusiv auf seiner Plattform gebündelt. Der War-On-Content verschärft sich damit.

Auch deshalb bin ich überzeugt: Bleiben wir langfristig orientiert beim Streaming-Markt. Und geben jedem Akteur, auch Netflix, in diesem Sinne die Möglichkeit, uns selbst zu enttäuschen. Oder auch positiv zu überraschen, was die Strategie über mehrere Jahre angeht.

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Vincent besitzt Aktien von Walt Disney. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Netflix und Walt Disney.

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