Warum ich einen Teil meiner Tesla-Aktien verkauft habe

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Tesla

Ich bin im Herzen ein „Buy-and-Hold“-Investor, der den Aktien quasi freie Hand lässt. Das bedeutet, dass ich nach großen Zuwächsen normalerweise keine Aktien verkaufe, da ich für die kommenden Jahrzehnte noch größere Gewinne erwarte. Das ist jedoch keine in Stein gemeißelte Regel, sondern eher eine Richtlinie. Wenn eine Aktie auf ein bestimmtes Niveau steigt, werde ich verkaufen.

Genau das habe ich neulich mit einem Teil meiner Tesla-Position getan. Aber warum genau habe ich mich zum Verkauf entschlossen?

Starke Aktienkursentwicklung

Die Aktien von Tesla sind in diesem Jahr um irre 261 % und in den letzten zwölf Monaten um fast 500 % gestiegen. Diese Monster-Rallye hat den Marktwert des Unternehmens auf mehr als 280 Milliarden USD getrieben. Damit ist Tesla mit Abstand der am höchsten bewertete Autokonzern der Welt, denn er ist rund 100 Milliarden USD mehr wert als sein nächstgrößter Rivale Toyota. Tesla ist damit auch anderen führenden Automobilherstellern wie Ford, GM und Fiat Chrysler Lichtjahre voraus.

Lässt man Toyota außer Acht, so ist die Bewertung von Tesla fast höher als der Gesamtwert der übrigen Wettbewerber.

Diese Bewertung kommt zustande, obwohl das Unternehmen im zweiten Quartal gerade mal 90.000 Autos ausgeliefert hat. Zum Vergleich: Im Juni verkaufte Toyota allein in Nordamerika mehr als 148.000 Fahrzeuge und im Juni insgesamt 347.500 Exemplare. Erwähnenswert ist auch, dass Toyota viel Geld verdient - man geht davon aus, dass es in diesem Geschäftsjahr trotz Corona einen Betriebsgewinn von 4,66 Milliarden USD erzielen wird. Tesla hat im ersten Quartal dieses Jahres lediglich einen kleinen Gewinn von 16 Millionen USD erzielt.

Andererseits rühmt sich Tesla mit einer höheren Bruttogewinnmarge (20 % im ersten Quartal gegenüber 17 % für Toyota und weniger als 10 % für die drei großen US-Automobilhersteller). Dies dürfte in den kommenden Jahren zu einem raschen Gewinnwachstum führen, da das Unternehmen seine Fahrzeugproduktion hochfährt. Dennoch schießen die Investoren bei der aktuellen Bewertung über die optimistischsten Prognosen hinaus. Das bereitet mir allmählich Unbehagen, zumal Tesla zu einer meiner größten Beteiligungen geworden ist.

Selbst Elon Musk hält den Aktienwert für verrückt

Die meisten CEOs glauben, dass der Markt ihre Aktie unterbewertet hat. Bei Tesla-CEO Elon Musk ist dies jedoch nicht der Fall. Bereits im Mai twitterte er, dass „der Kurs der Tesla-Aktie zu hoch ist“. Damals lagen die Aktien bei etwa 700 USD pro Stück. In den letzten anderthalb Monaten hat sich der Preis noch einmal mehr als verdoppelt. 

Außerdem veröffentlichte ein Analyst vor Kurzem einen optimistischen Bericht über Tesla, in dem er das Kursziel für die Tesla-Aktie von 939 USD auf 2.322 USD pro Aktie steigen sah. Als Antwort darauf twitterte Musk: „Wow.“ Musk scheint ehrlich überrascht zu sein, wie sehr die Aktie im vergangenen Jahr gestiegen ist.

Um Musks Bemerkungen zu relativieren, versuchte er, Tesla im August 2018 für 420 USD pro Aktie zu privatisieren. Das schien damals hochgegriffen, da die Aktien bei ca. 300 USD standen. Aber das war Musks Vorstellung von Teslas Zukunftspotenzial.

Sogar der CEO war der Meinung, dass die Aktie aufgrund eines scheinbar zu optimistischen Ausblicks auf die Zukunft stark überbewertet wurde. Daher dachte ich, dass es an der Zeit sei, hier etwas Geld einzustecken.

Mögen sie ewig weitersteigen

Es gibt viele Gründe, eine Aktie zu verkaufen. In diesem Fall wollte ich mein Portfolio neu ausloten, nachdem Tesla dieses Jahr richtig heißgelaufen war.

Da ich jedoch kein Alles-oder-nichts-Typ bin, habe ich nicht meinen gesamten Tesla-Anteil verkauft. Stattdessen will ich noch einen Teil durch zukünftige Höhen und Tiefen halten. Wenn die Tesla-Bullen recht haben, dann werde ich noch lange an Bord sein. Sollte der Kurs derweil wieder abrutschen, wird dieser Rückgang keine übergroßen Auswirkungen auf die Performance meines Portfolios haben.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla. Matthew DiLallo besitzt Aktien von Ford und Tesla. Dieser Artikel erschien am 19.7.2020 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.

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Foto: The Motley Fool

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