WDH/Althusmann: Zweiten Lockdown können wir uns nicht leisten

dpa-AFX · Uhr

(Im dritten Absatz wurde berichtigt, dass die Schwelle von 1000 Neuinfektionen, die binnen eines Tages an das RKI berichtet wurden, zuletzt am 9. Mai überschritten wurde)

HANNOVER (dpa-AFX) - Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann hat angesichts steigender Zahlen von Corona-Neuinfektionen vor einem zweiten Lockdown gewarnt. "Ich blicke mit großer Sorge auf die Zeit nach dem Ende der Sommerferien", sagte der CDU-Politiker der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" (Freitag). "Wir müssen jetzt schon unser Pandemie-Management erweitern, denn einen zweiten allgemeinen Shutdown können wir uns nicht leisten. Das wäre wirtschaftlich und gesellschaftlich eine Katastrophe." Er sei aber optimistisch, dass dies verhindert werden könne - "vorausgesetzt, die Bevölkerung hält sich an die vereinbarten Regeln".

Vor allem die lokalen Gesundheitsämter müssten gestärkt werden, sagte Althusmann der Zeitung. Eine engere Zusammenarbeit mit Sanitätseinheiten der Bundeswehr im Falle einer zweiten Welle sei sinnvoll. "In jedem Fall wird uns die Pandemie bis weit in das Jahr 2021 beschäftigten, denn es ist keineswegs sicher, dass wir einen Impfstoff bekommen. Ich halte es sogar für möglich, dass es zu mehreren kleinen Wellen kommt", erklärte Althusmann. Lokale Hotspots müssten effektive eingegrenzt werden.

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 1147 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet, wie das RKI am Freitagmorgen meldete. Das ist der höchste Stand seit Anfang Mai. Bereits am Donnerstag lag die Zahl der Neuinfektionen mit 1045 Corona-Fällen erstmals wieder über der Schwelle von 1000. Sie war zuletzt am 9. Mai überschritten worden./tst/DP/fba

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