Wirecard: Leerverkaufsverbot ist ausgelaufen! – Bleibt es ruhig oder zieht der nächste Sturm auf?

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Zum verkürzten Wochenanauftakt haben wohl noch einmal einige Anleger kalte Füße bekommen und ihre Gewinne der vergangenen Woche gesichert. Bereits vergangenen Donnerstag hatten ja schon einigen Anleger die Reißleine gezogen. Da stand allerdings noch nicht fest, ob die Bafin das Leerverkaufsverbot bestehen lässt oder aufhebt. Mittlerweile ist bekannt, wie sich die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht entschieden hat.

Leerverkaufsverbot ist vom Tisch

Kurz und knapp hatte die Bafin kurz vor Ostern mitgeteilt, dass Investoren ab sofort wieder Shortspekulationen auf das Wertpapier von Wirecard eingehen können. Damit ist das seit 18. Februar geltende Verbot aufgehoben und die Unsicherheit der Anleger wieder ein Stück gestiegen.

Bafin um Aufklärung bemüht

Aktuell konzentrieren sich die Behörden auf eine Aufarbeitung der Vorfälle. Wirecard wurde nach Einschätzung der Bafin mutmaßlich Opfer einer gezielten Attacke von Börsenspekulanten, die den Kurs in den Keller treiben wollten. Deswegen stellte die Behörde Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft in München gegen gut ein Dutzend Beteiligte.

Wirecard kann selbst für Ruhe sorgen 

Bereits am kommenden Donnerstag wird der Mobile-Payment-Spezialist seine Zahlen für das abgelaufenen Geschäftsjahr veröffentlichen. Aus den bekannten Gründen wurde die Veröffentlichung etwas nach hinten verschoben. Keine 2 Wochen später will Wirecard dann am 8.Mai planmäßig das Ergebnis des ersten Quartals veröffentlichen. Sollten die Aschheimer mit beiden Veranstaltungen punkten können, dann dürften die Anleger sicherlich wieder etwas mehr Vertrauen in den Konzern und die Aktie fassen.

Volatilität dürfte trotzdem hoch bleiben 

Die Gefahr, dass die negative Berichterstattung rund um Wirecard noch einmal aufflammt ist natürlich gegeben. Allerdings dürfte mittlerweile alle Punkte rund um die Vorkommnisse in Singapur von den Medien aufgegriffen worden sein. Sollten die Ermittlungen der Behörden vor Ort keine gravierenden Neuigkeiten ergeben, dann dürfte die Aktie langsam, aber sicher wieder zur Ruhe kommen. Den deutlichen Rücksetzer heute zum Handelsstart haben ja auch schon einige Investoren ausgenutzt.

Chance bleibt groß

Bislang haben sich die Analysten von der ganzen negativen Berichterstattung beeinflussen lassen. Die Kursziele bewegen sich immer noch im Rahmen von 200 Euro oder höher. Sollte Wirecard Anfang Mai wirklich, wie von CEO Markus Braun angedeutet, ein Rekordquartal präsentieren, dann könnten die Experten eventuell nachlegen und ihre Ziele sogar noch erhöhen. Daher dürfte die Wirecard-Aktie noch ein hohes Potenzial bieten, aber wie fast immer an der Börse ist es auch mit einem hohen Risiko verbunden. Für schwache Nerven ist die Wirecard-Aktie immer noch nichts.

Von Markus Weingran

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Foto: Wirecard Homepage

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