Wirecard: „Mehr als 150 Millionen Euro Zusatzumsatz geplant“ ++ Commerzbank: Deutsche Bank senkt Kursziel auf 5 Euro ++ PowerCell: Teilnahme an wichtigem EU-Projekt

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Gibt es wirklich einen Grund zum Aufatmen für die Anleger? Im Handelsstreit haben zwar offizielle Stellen betont, dass vorerst nicht geplant sei chinesische Unternehmen von der Wall Street zu verbannen, aber ein wirkliches Zeichen der Entspannung ist das nicht. Die einzige Tatsache, die bislang feststeht: Am 10. Oktober setzten die USA und China ihre Handelsgespräche fort.

Für mich ist auch nicht ganz nachvollziehbar, dass an der Wall Street Konjunktur-Daten aus der Volksrepublik, die zum Teil besser als erwartet ausgefallen sind, positiv aufgenommen werden. Die Daten zeigen doch eigentlich, dass die Belastung aus dem Handelsstreit nicht so stark ist, wie von der Trump-Regierung angenommen wurde. Daher muss China wohl nicht so schnell einlenken. Dies dürfte wiederum eine Verlängerung der Verhandlungen und des Handelsstreit nach sich ziehen. Sind die Daten daher positiv aufzunehmen?

Das Weiße Haus betreibt zwar aktuell nur Planspiele was die Kapitalströme Richtung Reich der Mitte angeht, aber die Tatsache, dass sie betrieben werden, zeigt doch, dass auch die USA damit rechnen, dass China aktuell nicht auf die Forderungen der Vereinigten Staaten eingehen wird. Sonst müssten doch keine neuen Wege diskutiert werden, um neuen Druck aufzubauen. Trotzdem hat sich die Stimmun an der Wall Street aufgehellt.

Ob der Optimismus der Anleger berechtigt ist, könnte sich im Verlaufe des Tages erweisen, wenn Einkaufsmanagerindizes aus der Industrie der Eurozone und in den USA veröffentlicht werden. Aber auch hier stellt sich die Frage, wie werden die Daten gedeutet. Fallen Sie besser aus als erwartet, dann gegen die Rezessionsängste wieder ein wenig zurück. Aber ist das wirklich gut? Dann müsste die amerikanische Notenbank ja in diesem Jahr gar nicht mehr eingreifen. Schlechter als erwarte wäre da schon besser, dann könnte auf eine weitere Zinssenkung der amerikanischen Notenbank spekuliert werden. Mehr Geld ist ja immer gut.

Für mich ist daher nicht ganz erkenntlich, warum sich jetzt die Stimmung aufhellt. Weil die Hoffnung auf eine Lösung im Handelsstreit wieder gestiegen ist? Für mich nicht. Trotzdem bringt es nichts sich gegen den Markt zu stemmen. Der hat immer recht, auch wenn es für die eingeschlagene Richtung eigentlich keinen Grund gibt. Im Nachhinein lässt sich immer was finden, was den Anstieg erklärt.

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Dax startet im Plus

In den heimischen Gefilden werden die Anleger auch wieder risikofreudiger. Nachdem der Leitindex am Montag gegen Handelssende noch einmal angezogen ist, setzt sich dieser Trend heute fort. Das Börsenbarometer startet mit 12.476,62 Punkten in den Handelstag. Ein Plus von 0,39 Prozent.

Commerzbank: Deutsche Bank senkt Kursziel kräftig

Die Deutsche Bank hat das Kursziel für Commerzbank mit Blick auf die Umbaupläne von 7 auf 5 Euro gesenkt, die Einstufung aber auf „Hold“ belassen. Die mit dem Vorhaben Commerzbank 5.0 verbundenen Maßnahmen dürften wohl erst ab 2023 Früchte tragen, schrieb Analyst Benjamin Goy in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Dem Geldhaus stünden also weitere Jahre des Übergangs bevor, inklusive einer gedrückten Profitabilität.

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Wirecard: Endlich werden mal Zahlen genannt

Die neue Pressemitteilung von Wirecard enthält für mich ein Novum! Mitten in der fachlichen Erklärung zu dem neuen Mehrwertdienst aus Aschheim taucht eine konkrete Aussage dazu auf, wie sich das neue Produkt auf den Umsatz auswirkt. Eine Information, die bislang in vielen Mitteilungen des Dax-Konzerns von mir schmerzlich vermisst wurde. Jetzt ist es endlich soweit:

Wirecard erwartet, dass das Unternehmen mit dieser Lösung in den nächsten 12 bis 18 Monaten mehr als EUR 150 Millionen Zusatzumsatz generieren wird.“

Erreichen will Wirecard diese Mehreinnahmen mit einer neuen volldigitale Multi-Merchant Loyalty-Lösung. Wenn ich die Pressemitteilung richtig verstanden habe, dann verbirgt sich dahinter eine App, mit der Kunden bezahlen können und dabei direkt Bonus- oder Treupunkte sammeln können, die ebenfalls in der App gegen verschiedene Vorteile eingetauscht werden können. Wirecard formuliert das so:

„Wirecard erweitert sein Portfolio an Mehrwertdiensten und launcht eine neue Mit  einem einzigartigen B2B2C-Ansatz kommt die Lösung Händlern zugute, die ihr Geschäft global ausbauen und gleichzeitig unterschiedliche  Branchen erschließen. Durch die Kombination von Loyalty mit Payment in einer digitalen Wallet verbindet Wirecard als erster Anbieter weltweit diese Services funktionsübergreifend.

Wirecard erweitert sein Portfolio an Mehrwertdiensten und launcht eine neue volldigitale Multi-Merchant Loyalty-Lösung. Mit einem einzigartigen B2B2C-Ansatz kommt die Lösung Händlern zugute, die ihr Geschäft global ausbauen und gleichzeitig unterschiedliche Branchen erschließen. Durch die Kombination von Loyalty mit Payment in einer digitalen Wallet verbindet Wirecard als erster Anbieter weltweit diese Services funktionsübergreifend.

Die Nutzung der Wallet ist für Verbraucher ganz einfach: Bei jeder Zahlung über das Programm sammelt der User Punkte, Meilen oder weitere Prämien. Sie profitieren von mehr Flexibilität und können ihre gesammelten Punkte händlerübergreifend einlösen. Gesammelte Punkte können in sogenanntes E-Geld umgewandelt werden, um sowohl online als auch am Point-of-Sale einzukaufen. Gleichzeitig profitieren Händler von zusätzlichen Einnahmen, die durch das Einlösen von Punkten als digitale Zahlungsmethode entstehen.“

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Kurz & knapp:  

PowerCell: Der schwedische Wasserstoffspezialist wird an einem EU-finanzierten 5-Jahres-Projekt teilnehmen. Das Projekt umfasst den Bau von verschiedenen LKW, die der Brennstoffzellen-Technologie angetrieben werden. Nach Fertigstellung der Nutzfahrzeuge werden sie im täglichen Betrieb von großen Logistik- und Einzelhandelsunternehmen in mehreren europäischen Ländern im täglichen Betrieb getestet.

Deutsche Post: Der Bonner-Logistikkonzern will seinen Gewinn bis zum Jahr 2022 weiter steigern. Die Deutsche Post rechnet dann mit einem operativen Ergebnis (Ebit) von mindestens 5,3 Milliarden Euro, wie er am Dienstag bei der Vorlage der neuen Konzernstrategie 2025 mitteilte. An ihrer Prognose, das Ebit bereits bis 2020 auf mehr als 5 Milliarden Euro zu steigern, halten die Bonner fest. Dieses Ziel stammt im Kern bereits aus dem Jahr 2014. Zudem will der Konzern innerhalb bis zum Jahr 2025 rund 2 Milliarden Euro in die Digitalisierung investieren. Die Investitionen sollen bis 2025 einen Ergebnisbeitrag von jährlich mindestens 1,5 Milliarden Euro liefern.

RWE: Die Schweizer Großbank UBS hat das Kursziel für den deutschen Versorger nach dem Besuch des Braunkohletagebaus in Garzweiler von 28,60 auf 31,00 Euro angehoben und die Einstufung auf „Buy“ belassen. Er fühle sich bestärkt in seiner Auffassung, dass die Zeit der Kohleverstromung letztendlich vorbei sei, ungeachtet der Bedeutung dieser Industrie für die Region, schrieb Analyst Sam Arie in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Das Geschäft mit erneuerbaren Energien dagegen sehe solide aus. Sein höheres Kursziel berücksichtige das Wachstum dieser Sparte und den Beitrag des für RWE neuen Mega-Offshore-Projektes Sofia.

Von Markus Weingran

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