Wirecard: Neues Projekt mit klarer Umsatzprognose! Neuartiger Ansatz für Verschmelzung von Treuepunkten und Bezahlen – Vielversprechende Marktlücke?

onvista · Uhr

Dass Wirecard am laufenden Band neue Kooperationen und Fortschritte bei den eigenen Produkten und Dienstleistungen bekannt gibt, ist ja nichts neues, aber die heutige Meldung ist aus mehreren Gesichtspunkten interessant.

Was hat Wirecard heute wieder verkündet?

Die Online-Bank launcht nach eigenen Angaben als erster Anbieter weltweit eine sogenannte Multi-Merchant-Loyalty-Lösung in einer digitalen Wallet. Was bedeutet das? Vorher waren Bezahlvorgänge und Treuepunkte-Programme technisch voneinander getrennt. Beispielsweise für Payback-Punkte braucht man als Kunde eine eigene Payback-Karte. Jeder kennt das, im Supermarkt wird man während des Bezahlens fast immer gefragt, ob man eine Payback-Karte hat, um diese dann separat einzuscannen und die Punkte zu bekommen. Wirecard will mit seiner neuen Lösung diese beiden Vorgänge nun verschmelzen.

In der Pressemitteilung heißt es wie folgt: „Wirecard übernimmt hierbei nicht nur das Issuing und Management der Branded-Karten und dazugehörigen App, sondern verwaltet auch alle Transaktionen, die innerhalb der Wallet durchgeführt werden. Als Full-Service-Dienstleister bietet Wirecard damit vor allem Airlines und weiteren Branchen wie dem Einzelhandel über seine digitale Plattform maßgeschneiderte Lösungen, die sämtliche Elemente eines Treueprogramms unterstützen und Payment-Services integrieren.“ - Im Klartext heißt das wohl, das alle institutionellen Kunden von Wirecard ihre Treuepunkte-Programme in die Bezahlsysteme von Wirecard integrieren können. Denkbar wäre, dass der Endverbraucher diese Treuepunkte dann in Zukunft automatisch einsammelt, wenn er mit seiner Wirecard-Karte, oder auch einer eigens dafür konzipierten App bezahlt (die beispielsweise mit der Karte verbunden wird).

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Hat Wirecard hier eine vielversprechende Marktlücke gefunden?

Dieser Ansatz hört sich tatsächlich vielversprechend an, da Wirecard das ganze System der Treuepunkte damit plattformübergreifend und somit liquider macht, heißt, es könnte besser und Anbieter-übergreifender genutzt werden - dies würde für Kunden tatsächlich einen größeren Mehrwert erzeugen.

Wirecard skizziert dies so, dass Kunden ihre gesammelten Punkte händlerübergreifend einlösen können. Gesammelte Punkte können laut Pressemitteilung in sogenanntes E-Geld umgewandelt werden, um sowohl online als auch am Point-of-Sale einzukaufen. Gleichzeitig würden Händler dadurch von zusätzlichen Einnahmen profitieren, die durch das Einlösen von Punkten als digitale Zahlungsmethode entstehen, heißt es.

„Entscheidend für den Erfolg von Loyalty-Programmen sind Einsatzfrequenz und Einfachheit. Mit unserem flexiblen Loyalty-Angebot können wir noch mehr Unternehmen weltweit einbeziehen,“ sagt Jörg Möller, EVP Travel & Mobility bei Wirecard. „Somit können Verbraucher an einem weitumfassenden Treueprogramm teilnehmen, das ihnen global mehr Möglichkeiten bietet, Punkte zu sammeln und auszugeben, sowie ein nahtloses Erlebnis gewährleistet. Wir freuen uns, mit unserer neuen Lösung moderne und innovative Treueprogramme auf den Markt zu bringen und das tägliche Finanzhandling weltweit weiter zu digitalisieren.“

Ein interessantes Detail

Die Pressemitteilung hatte einen weiteren interessanten Aspekt in sich, der eher etwas mit der generellen Kommunikationsstrategie des Unternehmens zu tun hat. Es wurde explizit genannt, was für einen monetären Mehrwert man sich von diesem Projekt erhofft.

Der Absatz im Wortlaut: Wirecard erwartet, dass das Unternehmen mit dieser Lösung in den nächsten 12 bis 18 Monaten mehr als EUR 150 Millionen Zusatzumsatz generieren wird.

Angesichts der Tatsache, dass man solche direkten Umsatzerwartungen sonst eher selten in Pressemitteilungen aus Aschheim findet, kann man davon ausgehen, das Wirecard sich sehr viel von seinem neuen Projekt erhofft.

Wie reagiert die Aktie?

Nachdem es zum Anfang der Woche eher bergab ging, konnte die Aktie heute zu Handelsbeginn nach dieser weiteren positiven Geschäftsmeldung zunächst wieder einen ordentlichen Satz nach oben machen. Im Laufe des Handels musste das Papier aber sämtliche Gewinne wieder abgeben und ist mit einem Minus von 1,26 Prozent aus dem Handel gegangen.

onvista-Redaktion/dpa-AFX

Titelfoto: Anton Garin / Shutterstock.com

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