Zahl der Hochschulabsolventen sinkt im Corona-Jahr 2020

Reuters · Uhr (aktualisiert: Uhr)

(korrigiert falsche Zahlenangaben in Überschrift und im dritten Satz)

Berlin (Reuters) - Die Corona-Pandemie hat die Zahl der Hochschulabsolventen deutlich sinken lassen.

Im Prüfungsjahr 2020 erwarben nur rund 477.000 Absolventinnen und Absolventen einen Abschluss an den deutschen Hochschulen, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Das waren sechs Prozent weniger als im Vorjahr mit 508.000. Es ist erst das zweite Mal seit 2001, dass die Zahl zurückgegangen ist.

"Im Rückgang der Absolventenzahlen im Prüfungsjahr 2020 zeigen sich die Folgen der Corona-Pandemie", sagte Thomas Feuerstein aus dem Referat "Hochschulen" im Statistischen Bundesamt. "Pandemiebedingt wurden Prüfungen zum Teil in Folgesemester verschoben." Bibliotheken, Labore und Werkstätten blieben zeitweise geschlossen oder nur eingeschränkt nutzbar. "Das hat nicht nur die Durchführung von Prüfungen, sondern auch die Prüfungsvorbereitung für die Studierenden erschwert", sagte Feuerstein.

Die Absolventenzahlen sanken in allen Bundesländern. Den stärksten Rückgang gab es in Berlin mit zwölf Prozent, gefolgt von Brandenburg (- elf Prozent), Bremen (- zehn) und Thüringen (- neun). In den Bundesländern mit vergleichsweise hohen Absolventenzahlen betrug der Rückgang für Bayern acht Prozent, für Baden-Württemberg sieben Prozent und für Hessen sechs Prozent. In Nordrhein-Westfalen, an dessen Hochschulen 22,5 Prozent aller Abschlüsse erworben wurden, machten drei Prozent weniger Studierende und Promovierende als im Vorjahr einen Abschluss.

Die Hälfte aller Hochschulabschlüsse im vergangenen Jahr waren Bachelorabschlüsse, gut ein Viertel Masterabschlüsse. Bei den Bachelors gab es den stärksten Rückgang in der Fächergruppe Geisteswissenschaften (-16 Prozent), gefolgt von Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften (-14 Prozent) und Mathematik, Naturwissenschaften (-13 Prozent). Bei den Masterabschlüssen war der Rückgang in den Fächergruppen Geisteswissenschaften und Kunst, Kunstwissenschaft (jeweils -14 Prozent) am deutlichsten.

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