onvista-Börsenfuchs: Was tun im Sommergewitter?

onvista · Uhr

Hallo Leute! Was ist bloß los!? Rund um den Globus Spannungen, Krisen, Sorgen. Noch bedrohlicher sind die Wetterkatastrophen (einschließlich Hitze und Waldnbrände). Das dickste Fragezeichen schreibt Corona, denn die Infektionszahlen steigen nach ihrem beruhigenden Rückgang wieder bedrohlich an. Nebenbei: Dazu eine Fußball-EM mit mehr Schatten (und Zoff) als Licht. Und in ein paar Tagen beginnen in Tokio Olympische Spiele exklusiv fürs Fernsehen und mit Abwesenheit vieler Sportstars. Bei uns fängt die Ferienzeit an – und der Wahlkampf. Schon deshalb folge ich anlagetaktisch den Aktienbullen, die vor allem auf europäische Werte (wegen Nachholbedarf) setzen, weiterhin nur zögernd. Positiv ausgedrückt. Das Hauptaugenmerk gilt unverändert den beiden Polen USA und China.

„China ist und bleibt eine Erfolgsgeschichte“, schreibt Allianz Global Investors. Yep, sehe ich genauso. Und die Deutsche-Bank-Strategen empfehlen chinesische A-Aktien. Grund: Mit der jüngsten Senkung der Mindestreservesätze verfügen Chinas Banken über rund 154 Milliarden Dollar zusätzliche Liquidität. Davon dürften rund 62 Milliarden direkt der Finanzierung von Unternehmen zugutekommen, deren Aktien an den Börsen von Schanghai und Shenzhen gelistet sind. Historisch haben sich die Kurse dieser sogenannten A-Aktien nach ähnlichen Notenbankbeschlüssen in den folgenden sechs Monaten im Schnitt um 7 Prozent besser entwickelt als Aktien in Hongkong gelisteter Unternehmen (H-Aktien). Auch wenn die Vergangenheit keine Garantie für zukünftige Entwicklungen darstellt, dürfte beispielsweise der CSI 300 als A-Aktien-Index in den kommenden Monaten stärker von fiskalischen und geldpolitischen Impulsen Pekings profitieren als zum Beispiel der Hang Seng, ein reiner H-Aktien-Index.

Auch von Schweizer Seite wird Anlegern mit Blick nach Fernost wieder mal langfristiger Mut gemacht. UBS Asset Management argumentiert, dass die asiatischen Aktienmärkte zurzeit von vier unterschiedlichen Wachstumstrends angetrieben werden:

-Veränderte Konsummuster: Da die Verbraucher immer wohlhabender werden, verschiebt sich das Konsumverhalten von einfachen Funktionsmarken hin zu Premiummarken.

-E-Commerce: Die digitale Transformation ist im vollen Gange und die E-Commerce-Durchdringung nimmt zu.

-Innovation: Asiatische Unternehmen sind innovativ. Sie melden mehr Patente an, als in den USA und Europa zusammen im Jahr 2020. Und sie geben mehr für Forschung und Entwicklung aus als Unternehmen in den USA und Europa.

-Wachstum der Finanzdienstleistungen: Wenn sich die asiatischen Volkswirtschaften entwickeln, werden die Kreditmärkte wahrscheinlich schneller wachsen als das BIP, was den Banken die Möglichkeit eröffnet, Marktanteile zu erobern.

Die historische Flutkatastrophe mit den total erschreckenden Bildern vor allem aus NRW und Rheinland-Pfalz sowie den neuen-alten Corona-Sorgen können einem die Ferienstimmung voll vermiesen. Trotzdem wünsche ich Euch, meine Freunde, angenehme Urlaubstage! Und wer jetzt sein Depot nicht aufstocken will, kann den Unwetter-Opfern eine Spende schicken – es sind schon diverse Spendenkonten eingerichtet worden.

Das könnte dich auch interessieren

Meistgelesene Artikel