Öl-Märkte: Dieses Unternehmen könnte besonders von der kriegsbedingten Umstrukturierung der Energiemärkte profitieren

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Seit Wochen wird bereits darüber diskutiert, wie der Krieg in der Ukraine weltweit die politische und wirtschaftliche Landschaft verändern wird. Mit den jüngsten Sanktionen als Antwort auf die Kriegsverbrechen Russlands im Osten der Ukraine ist eine rasche Einigung auf Frieden oder einen Waffenstillstand in weite Ferne gerückt. Das Szenario eines kompletten Energie-Embargos des Westens auf russische Rohstoffe rückt damit näher.

Lesen Sie dazu: Öl-Märkte – Gibt es überhaupt Alternativen zu russischen Lieferungen? Wie man als Anleger mit der Situation umgehen kann

Die Gefahren für den Gesamtmarkt sind klar: Daraus entstehende Engpässe an Gas und Öl werden die Wirtschaft zusätzlich belasten, die ohnehin durch die hohe Inflation und im Fall der USA durch die eingeleitete Zinswende unter Druck steht. Eine Rezession wird damit deutlich wahrscheinlicher.

Als Anleger ist es daher ratsam, sich defensiv aufzustellen. Langfristig ergeben sich jedoch auch Chancen, die man nutzen kann. Das Analysehaus Bernstein hat dazu vor allem Chancen für den Maschinenbau-Sektor skizziert: Das Unternehmen schätzt, dass im Zeitraum der nächsten sechs Jahre im Zuge einer umfassenden Neustrukturierung der Energiemärkte zusätzliche 106 bis 137 Milliarden US-Dollar durch den Öl-Sektor ausgeben werden, um neue Anlagen zu errichten und die Förderung anderswo zu erhöhen, damit die Lieferung russischer Rohstoffe langfristig ersetzt werden kann.

Industrieausgaben machen laut Bernstein zwischen 10 Prozent und 30 Prozent der Investitionsausgaben für Energieprojekte aus, während Baumaschinen zwischen 5 Prozent und 7 Prozent ausmachen. „Auf Jahresbasis müssen die Ausrüstungsausgaben um 10 Prozent steigen, um diesen Infrastrukturausbau zu unterstützen“, schrieb das Unternehmen in einer Mitteilung an die Kunden. „Angesichts der knappen Lagerbestände in der Lieferkette/den Vertriebskanälen können wir mit Preisen im mittleren bis oberen einstelligen Bereich rechnen, was auf ein Umsatzwachstumspotenzial von 15–20 Prozent hindeutet.“

Bernstein stellt dabei vor allem das US-Unternehmen Caterpillar als einen der großen Profiteure dieser möglichen Umstrukturierung heraus. Caterpillar ist der weltgrößte Hersteller von Baumaschinen und stellt zudem Diesel- und Gasmotoren und Industriegasturbinen her. Laut Bernstein macht Caterpillar zwischen 10 und 15 Prozent seines Umsatzes mit der Nachfrage aus dem Energiemarkt, während die direkte Konkurrenz im niedrigen einstelligen Bereich liegt. Bernstein sieht für das Unternehmen Chancen von 40 Prozent zusätzlicher Marge in diesem Szenario.

Lesen Sie auch: Bitcoin und andere Devisen: Wie sich der Ukraine-Krieg langfristig auf den US-Dollar und das globale Finanzsystem auswirken kann

onvista-Redaktion

Titelfoto: EpicStockMedia / Shutterstock.com

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