NRW-Wirtschaftsminister für ergebnisoffene Prüfung des Gas-Frackings

dpa-AFX · Uhr

DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der nordrhein-westfälische Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) fordert angesichts des Krieges gegen die Ukraine eine Prüfung des umstrittenen Gas-Frackings. "Wenn Deutschland durch Fracking gewonnenes Gas zum Beispiel aus den USA importiert, könnte es nachhaltiger sein, wenn wir Gas aus heimischen Quellen mit möglichst risikoarmen Methoden gewinnen und die Umweltverträglichkeit sicherstellen", sagte Pinkwart der "Rheinischen Post" (Mittwoch).

Beim Fracking wird Gas oder Öl mit Hilfe von Druck und Chemikalien aus Gesteinsschichten herausgeholt, was Gefahren für die Umwelt birgt. Kritik wird auch an der Verflüssigung durch starkes Abkühlen geübt, weil dies nach Angaben von Umweltschützern bis zu 25 Prozent des Energiegehalts des Gases kostet.

Durch die große Abhängigkeit von russischen Erdgasimporten müssten alle Möglichkeiten geprüft werden, um die Auswirkungen des Krieges auf die deutsche Energieversorgung zeitnah abzufedern und Deutschlands Energieversorgung zukunftssicher aufzustellen, sagte Pinkwart. Dabei würden alle denkbaren Optionen sorgsam und ergebnisoffen geprüft. Zuvor hatte CSU-Chef Markus Söder eine ergebnisoffene Prüfung des Frackings gefordert.

Auch der Chef des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther, sprach sich für eine ernsthafte Prüfung des Frackings aus. "Grundsätzlich muss für einen schnellen Ausstieg aus russischem Gas jede Option geprüft und ernsthaft erwogen werden. Das gilt selbstverständlich für das Fracking und die Gasförderung in Deutschland", sagte Hüther dem Blatt./sl/DP/zb

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