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Zinswende: Ist die anhaltende Euro-Schwäche ein zusätzlicher Inflationstreiber?

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Quelle: Carlos Amarillo/Shutterstock.com

Der Euro ist am Montag stabil in die neue Woche gestartet. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,0405 Dollar und damit in etwa so viel wie am Freitagabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitagnachmittag auf 1,0385 Dollar festgesetzt.

Der Euro notiert damit etwa einen halben Cent über seinem am Freitag markierten Fünfjahrestief. Belastend wirken seit einiger Zeit die Aussicht auf deutlich steigende Zinsen in den USA und die wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs, die Europa besonders stark treffen dürften.

Euro-Schwäche als zusätzlicher Inflationstreiber?

Die anhaltende Schwäche des Euro sorgt nun jedoch für Diskussionsstoff darüber, ob dieser Umstand eine zusätzliche Belastung im Kampf gegen die Inflation in der Eurozone werden könnte. Ein schwächerer Euro verteuert mit Dollar bepreiste Importe wie beispielsweise den Rohstoff Öl und verstärkt den Preisdruck. EZB-Politiker Francois Villeroy de Galhau äußerte sich diesbezüglich am Montag.

„Lassen Sie mich das betonen: Wir werden die Entwicklung des effektiven Wechselkurses als bedeutenden Treiber der importierten Inflation sorgfältig überwachen“, sagte Villeroy auf einer Konferenz. „Ein zu schwacher Euro würde unserem Preisstabilitätsziel zuwiderlaufen.“

Villeroy sagte zudem, dass im Juni mit einer „entscheidenden“ Sitzung des EZB-Rates zu rechnen sei, gefolgt von einem „aktiven Sommer“ an der geldpolitischen Front. „Das Tempo der weiteren Schritte wird die tatsächlichen Aktivitäts- und Inflationsdaten mit einer gewissen Option und Gradualismus berücksichtigen“, sagte er. Zumindest ein neutraler Zinssatz und eine Aufhebung des Strafzinses wird im Sommer erwartet.

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