Aktienmärkte: BofA-Analysten nennen Szenario eines möglichen Bärenmarkt-Bodens - ist in Q4 das Schlimmste vorbei?

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Quelle: Sittipong Phokawattana / Shutterstock.com

Wie schlimm kann die derzeitige Situation noch werden? An den Märkten gibt es momentan keinen Sonnenschein, da die Inflation weiterhin keine Anstalten macht, ihren Höhepunkt zu erreichen und die Notenbanken ihren Kurs nun voll in Richtung Zinserhöhungen ausgerichtet haben. Eine wirtschaftliche Rezession in Amerika und in Europa scheint unausweichlich. Mit Kursrückgängen von über 20 Prozent vom letzten Allzeithoch für die meisten großen Indizes befinden sich die Aktienmärkte in einem Bärenmarkt.

Laut einem neuen Marktkommentar der Bank of America scheint jedoch ein Licht am Ende des Tunnels, zumindest wenn man sich auf historische Daten bezieht: Der durchschnittliche Rückgang in einem Bärenmarkt vom Hoch zum Tief lag in der Vergangenheit bei 37,3 Prozent – innerhalb eines Zeitraums von 289 Tagen. Damit würde das Ende des derzeitigen Bärenmarktes laut der Einschätzung des BofA-Teams rund um Michael Hartnett, Chef-Anlagestratege von BofA Global Investment Strategy, statistisch gesehen auf den 19. Oktober 2022 fallen, mit einem Kursziel für den S&P 500 im Bereich um die 3000 Punkte Marke.

Die Analysten geben auch ein Zeitfenster inklusive Kursziel für den erwarteten, darauffolgenden Bullenmarkt. Statistisch gesehen haben sich vergangene Bullenmärkte durchschnittlich über einen Zeitraum von etwa 64 Monaten bewegt und eine durchschnittliche Rendite von 198 Prozent ergeben. Damit läge das Kursziel für den S&P im nächsten Bullenmarkt-Peak bei 6000 Punkten.

Ein Boden wäre anhand der gegebenen Einschätzung damit zwar noch nicht erreicht, jedoch deutet der hauseigene Bullen-und-Bären-Indikator der Bank mit einem derzeitigen Wert von 0 auf einen absoluten Stimmungstiefpunkt hin. Dieser Indikator sei zuvor im August 2002, Juli 2008, September 2011, September 2015, Januar 2016 und März 2020 auf 0 gefallen, so Hartnett. Wenn es zuvor auf 0 gefallen ist, außer im Falle einer Double-Dip-Rezession wie 2002 oder im Falle systemischer Ereignisse wie 2008 und 2011, waren die Renditen in den darauffolgenden drei Monaten stark, so die Aussage der Bank.

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