Regierungskreise - Gas-Kunden müssen zum Winter Extra-Umlage zahlen

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Berlin (Reuters) - Gas-Kunden müssen trotz laufender Verträge vor dem Winter mit zusätzlichen Kosten rechnen.

Die Bundesregierung setzt ab Oktober ein Umlage zur Entlastung der Gas-Importeure in Kraft, wie es am Donnerstag in Regierungskreisen hieß. Sie trifft Haushalts- oder Industrie-Kunden mit eigentlich langlaufenden Verträgen und könnte einen 4-köpfigen Haushalt - im Extremfall - mit fast 1000 Euro im Jahr zusätzlich belasten. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte als Schätzung eine Summe von 300 Euro genannt. Bezahlt werden mit der Umlage die Extra-Kosten der Importeure, die sie für die kurzfristige, teure Ersatz-Beschaffung von russischem Gas aufbringen müssen, das trotz Verträgen nicht geliefert wird. Von diesen Kosten können 90 Prozent weitergegeben werden.

Per Ministerverordnung soll dafür der §26 des Energie-Sicherungsgesetz in Kraft treten: Ab Oktober kann dann die Differenz zwischen den laufenden Tarifen und den Extra-Kosten der Importeure festgelegt und auf alle Kunden gleichmäßig verteilt werden, sagten Regierungsvertreter. Stadtwerke etwa können sie dann auch Haushaltskunden weitergeben. Zunächst wird die Umlage auf Basis einer Annahme der Kosten berechnet und dann jeweils im Nachhinein mit den tatsächlichen Kosten verrechnet. Erste Zahlen könnten ab August bekanntwerden. Zahlungen werden wohl nicht direkt ab Oktober sondern etwas später fällig.

Unabhängig von der Umlage muss ohnehin mit kräftigen Preiserhöhungen gerechnet werden, wenn Verträge auslaufen oder regulär angepasst werden.

(Bericht von: Markus Wacket; redigiert von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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