Aktien Europa: Kurse ziehen weiter an - ASML legen deutlich zu

dpa-AFX · Uhr

PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienindizes haben ihre Gewinne am Mittwoch weiter ausgebaut. Mit positiven Vorgaben der Wall Street zog der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 am Mittag um 0,91 Prozent auf 3495,19 Punkte an. In Paris gewann der Cac 40 0,6 Prozent auf 6103,67 Punkte. Der britische FTSE 100 tendierte dagegen kaum verändert. Schwächelnde Rohstoffwerte belasteten hier etwas.

Kapitalmarkstratege Jürgen Molnar vom Broker Robo Markets sprach von einem Anstieg gegen die Einschätzung der meisten professionellen Investoren. "Nach einer aktuellen Umfrage der Bank of America unter US-Fondsmanagern sind fast drei Viertel von ihnen der Meinung, dass am Aktienmarkt die billigeren Kurse erst noch kommen werden. Sie wollen auf den finalen Ausverkauf zusammen mit einer Kapitulation der Mehrheit der Anleger warten", so Molnar. Dies erkläre auch ihre sehr hohen Cash-Bestände. Sollten den Fondsmanagern die Kurse nun jedoch weiter davonlaufen, müssten Sie wohl oder übel auf den Zug aufspringen, was die Aufwärtsbewegung noch beschleunigen dürfte.

Gute Zahlen des Schwergewichts ASML stützte die Märkte. Ein besser als erwartetes drittes Quartal ließ die Aktie des niederländischen Halbleiterausrüsters um 7,4 Prozent steigen. Nach Rekordbuchungen im vergangenen Jahresviertel zeigte sich das Unternehmen mit Blick auf die schwächere Weltwirtschaft zwar vorsichtig, die anhaltend starke Nachfrage gibt dem Management aber Grund für Optimismus. Der Technologieindex lag dank des Kurssprungs des Schwergewichts an der Spitze der Einzelsektoren.

Der weltgrößte Nahrungsmittelhersteller Nestle wuchs unterdessen in den ersten neun Monaten 2022 dank Preiserhöhungen. Die Schweizer setzten von Januar bis September 69,1 Milliarden Franken um, organisch betrug das Plus 8,5 Prozent. Analysten lobten die Zahlen, verwiesen aber auf die hohe Bewertung. Der Wert tendierte unverändert.

Dagegen schwächelten Aktien der Brauereikonzerne. Eine Gewinnwarnung des dänischen Brauereiunternehmens Royal Unibrew belastete den Sektor. Unter den Standardwerten gaben AB Inbev um 0,6 Prozent nach, deutlich stärker erwischte es Carlsberg ./mf/stk

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